Neubeginn vor 75 Jahren: Auto Union GmbH am 3. September 1949 in Ingolstadt gegründet

Der 3. September 1949 markiert ein wichtiges Datum in der Unternehmensgeschichte von Audi. Mit der Gründung der Auto Union GmbH in Ingolstadt beginnt für den Automobilhersteller, der ehemals in Sachsen zu Hause war, ein neues Kapitel – nun im Westen Deutschlands. In alten Gebäuden der Ingolstädter Festung nimmt das Unternehmen die Produktion wieder auf und legt damit den Grundstein für den Neubeginn der vier Ringe in Ingolstadt.

Neustart nach dem Zweiten Weltkrieg: Aller Anfang ist schwer …

Entwickelt hat sich die Audi Präsenz in Ingolstadt bereits kurz nach Kriegsende: Ehemalige Mitarbeitende der sächsischen Auto Union AG gründen noch im Jahr 1945 in der Schrannenstraße 3 ein Zentraldepot für Ersatzteile, nachdem die Teile-Versorgung aus der sowjetisch besetzten Zone unmöglich geworden war. Mit der Ersatzteilversorgung und -fertigung sollten die Auto-Union-Fahrzeugbestände aus der Vorkriegszeit versorgt und auf den Straßen gehalten werden. Der Entschluss, wieder in die Fahrzeugproduktion einzusteigen, fällt schon wenige Jahre später; nachdem die formalen Voraussetzungen geschaffen sind, entsteht am 3. September 1949 in Ingolstadt die Auto Union GmbH. Die junge Firma startet zunächst mit einem Automobil, das auf die Bedürfnisse in den Zeiten des Wiederaufbaus zugeschnitten war: Der DKW F 89 Schnelllaster, ein zuverlässiger und unkomplizierter Lieferwagen, wird in verschiedenen Karosserievarianten angeboten. Seine Konstruktion basiert auf bewährter Vorkriegstechnologie, mit Frontantrieb und einem quer eingebauten Zweizylinder-Zweitaktmotor. 

Schon im November 1949 folgt ein zweites Fahrzeug: die DKW RT 125. Das Motorrad leistet im Nachkriegsdeutschland einen großen Beitrag zur erschwinglichen Mobilität. Dabei ist sie eine „alte Bekannte“, denn die RT 125 war bereits 1939 im DKW-Werk Zschopau entwickelt und während des Kriegs sowohl für den Export als auch für die deutsche Wehrmacht gebaut worden. Da nach dem Zweiten Weltkrieg auch im inzwischen volkseigenen Motorradwerk im sächsischen Zschopau die Produktion des gleichen Modells unter der Bezeichnung IFA RT 125 (IFA = Industrieverwaltung Fahrzeugbau) wiederaufgenommen wird, erhält das Modell aus Ingolstadt die Zusatzbezeichnung „W“, um es als Produkt aus Westdeutschland zu kennzeichnen. Bis auf den etwas rundlicher geformten Tank entspricht die RT 125 mit Trapezgabel und Gummibandfederung, Zweitaktmotor mit 4,75 PS sowie fußgeschaltetem Dreiganggetriebe im Wesentlichen dem schon vor dem Krieg entworfenen Modell.

Rund zehn Jahre lang sind neben dem Werk Düsseldorf die Produktionsanlagen in der Ingolstädter Innenstadt Dreh- und Angelpunkt für die Aktivitäten der jungen Auto Union GmbH, bis aus Kapazitätsgründen an der Ettinger Straße ein neues Werk errichtet wird. Am 21. August 1959 startet dort die Produktion des erschwinglichen Kleinwagens DKW Junior, der nach dem Auslaufen der DKW RT 125W im Jahr 1957 für die Auto Union GmbH die dauerhafte Fokussierung auf den Bau von Personenkraftwagen markiert.

Vortrag, Nacht der Museen und Jubiläumsfest in der Ingolstädter City

Auf den Tag genau 75 Jahre nach der historischen Firmengründung startet ein Vortrag im Audi museum mobile die Aktivitäten zum 75-jährigen Jubiläum: Referent Ralf Friese, Unternehmenshistoriker bei Audi Tradition, berichtet am Dienstag, 3. September, vom schwierigen Neuanfang, den frühen Jahren in der Ingolstädter Innenstadt und vom Umzug der Auto Union in die neuen Werkanlagen an die Ettinger Straße. Für den Vortragsabend „75 Jahre Standort Ingolstadt – Gründung der Auto Union GmbH“ ist eine Anmeldung nötig; diese ist per E-Mail an veranstaltungen.museum@audi.de oder telefonisch unter +49 841 89-34433 möglich. Anmeldeschluss ist Montag, 2. September, Einlass zum Vortrag am Dienstag, 3. September, ist ab 17.30 Uhr und Vortragsbeginn dann um 18 Uhr. Der Eintritt zum Vortragsabend ist frei.

Abwechslungsreich geht es ein paar Tage später im Audi museum mobile weiter: Bei der Nacht der Museen am Samstag, 7. September, wird von 18 bis 24 Uhr ein buntes Programm geboten. Gemeinsam mit der Audi Big Band, die ein breites Repertoire von Latin, Soul und Funk bis Pop spielt, nehmen die Künstlerinnen und Künstler des Circus of Fantasy die Museumsgäste mit auf eine Reise durch unterhaltsame Musik und atemberaubende Artistik. Zusätzlich erwarten die Besuchenden Sonderführungen zu den Auto-Union-Silberpfeilen und zur aktuellen Sonderausstellung „Form vollendet? Aerodynamik im Automobildesign von 1945 bis heute“. Selbstverständlich kommen auch die kleinen Gäste bei der Nacht der Museen auf ihre Kosten: Sie erwartet bei gutem Wetter ein spezieller Fahrparcours mit Gokarts auf der Audi Piazza; bei schlechtem Wetter wird ein kreatives Alternativprogramm angeboten.

Am Sonntag, 8. September, findet dann am Josef-Strobl-Platz in Ingolstadt ein Jubiläumsfest statt. Unter dem Motto „75 Jahre Gründung Auto Union GmbH in Ingolstadt“ dürfen sich die Besuchenden von 10 bis 17 Uhr auf ein unterhaltsames Programm freuen – unter anderem mit Schnelllastertouren durch die Ingolstädter Innenstadt, Stadtführungen „Auf den Spuren der Auto Union in Ingolstadt“ und einer Fahrzeugausstellung mit Modellen aus den Anfangsjahren der Auto Union GmbH in Ingolstadt. Mit dabei ist auch das Bayerische Ensemble der Audi Bläserphilharmonie, das selbst bereits auf eine 60-jährige Tradition zurückblicken kann und einen Mix aus bayerisch-böhmischer und moderner Blasmusik sowie Pop darbietet. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Hinweis für Medienschaffende:
Selbstverständlich sind auch Sie zu den diversen Jubiläumsaktivitäten eingeladen – bitte akkreditieren Sie sich idealerweise rechtzeitig vorab per E-Mail an daniela.henger@audi.de.