Nach „Windschnittig“ folgt „Form vollendet“: neue Sonderausstellung im Audi museum mobile
- Aerodynamik im Automobilbau von 1945 bis heute: von Studien und Rekordmaschinen über Rennwagen bis hin zum cW-Weltmeister Audi 100
- Fast 30 Exponate in Sonderschau von 25. Juli 2024 bis 2. März 2025
Audi hat 1982 mit dem Audi 100 Technikgeschichte geschrieben. Mit seinem Luftwiderstandsbeiwert von 0,30 ist der Audi 100 der dritten Generation seinerzeit die strömungsgünstigste Serienlimousine der Welt und somit essenzieller Bestandteil der neuen Sonderausstellung „Form vollendet“. Darin präsentiert Audi Tradition aerodynamische Konzepte von 1945 bis in die Gegenwart. Die neue Sonderausstellung ist bis 2. März 2025 im Audi museum mobile in Ingolstadt zu sehen.
Die vor dem Zweiten Weltkrieg prosperierende Aerodynamikforschung – dazu hat Audi Tradition bis Ende Juni die Ausstellung „Windschnittig“ gezeigt – erfährt nach 1945 zunächst geringe Aufmerksamkeit: Die Automobilindustrie in Europa muss zuallererst selbst wieder in Gang kommen. In dieser Zeit werden Vorkriegsentwicklungen weiterverwendet und optimiert. Erst mit steigenden Treibstoffkosten während der Ölpreiskrise 1973 setzt ein Umdenken ein und lenkt die Aufmerksamkeit der Automobilentwickler mehr und mehr darauf, den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. Eine Stellschraube dafür ist der Luftwiderstand beim Auto. Audi setzt 1982 mit dem Audi 100 ein Ausrufezeichen: Sein cW-Wert von 0,30 markiert den Weltrekord für eine Serienlimousine – ein Wert, der lange als Maßstab gilt.
In der neuen Audi Tradition Sonderausstellung „Form vollendet“ sind neben Modellen wie eben diesem cW-Weltmeister Audi 100, dem NSU Ro 80, dem Porsche 356, dem Lamborghini Countach oder der Ducati Paso 950 auch Studien und Rennfahrzeuge der Audi-Geschichte zu sehen: so etwa der Audi 90 IMSA GTO von 1989, der Le-Mans-Rennwagen Audi R18 e-tron quattro von 2012, die Studie „Audi Skorpion“ von 2013 und die Audi 80 cW-Studie von 1984. Mit ihr wollen die Entwickler erneut die Grenzen des Machbaren ausloten: Auf Basis eines Audi 80 ist es ihr Ziel, einen cW-Wert von unter 0,2 zu erreichen – was schließlich auch gelingt. Ebenfalls ein Meilenstein in der Aerodynamik ist der Audi A2. Bei seinem Debüt auf der IAA 1999 polarisieren das auf optimale Windschlüpfrigkeit ausgerichtete Design und die damals ungewohnten Proportionen. Das Basismodell mit Audi Space Frame-Karosserie in Aluminium bringt es auf einen cW-Wert von 0,28. Die Audi-Ingenieure drehen durch sehr viele Einzelmaßnahmen weiter an der Aerodynamik-Schraube und schaffen es beim Audi A2 1.2 TDI auf diese Weise, den cW-Wert noch weiter zu senken. Der Audi A2 1.2 TDI ist als weltweit erstes viertüriges Dreiliter-Auto Teil der Sonderausstellung „Form vollendet“, er hat einen cW-Wert von 0,25 und einen durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von 2,99 Liter je 100 Kilometer.
Kurator Stefan Felber erzählt von seinem „Lieblingsexponat“ in der Ausstellung: „Für mich hat der DKW F9 eine besondere Bedeutung – er ist das Bindeglied der beiden Ausstellungsteile ‚Windschnittig‘ und ‚Form vollendet‘. Zudem steht dieses strömungsgünstige und auf den ersten Blick eher unscheinbare Automobil für den Neubeginn der Auto Union im Westen und der IFA im Osten Deutschlands.“