Unternehmensleitung und Betriebsrat schließen Zukunftsvereinbarung
- CEO Gernot Döllner: „Mit der klaren Vereinbarung stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherheit von Audi.“
- Mehr Flexibilität für deutsche Standorte verhandelt
- Beschäftigungssicherung bis Ende 2033 verlängert
- Sozialverträgliche Stellenanpassung ermöglicht schlankere Aufstellung im indirekten Bereich
Mehr Resilienz, klarer Technologiefokus und sichere Arbeitsplätze: Mit einer Zukunftsvereinbarung setzen Audi Unternehmensleitung und Betriebsrat einen Meilenstein, um die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherheit der deutschen Standorte nachhaltig zu festigen. Im Rahmen der Vereinbarung verlängert Audi die Beschäftigungssicherung bis Ende 2033, senkt die Arbeitskosten und stellt die deutschen Standorte robust und flexibel für den Übergang zur Elektromobilität auf. Die Vereinbarung gilt ab sofort und ist die Basis für die weitere Umsetzung.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschärfen sich zunehmend, der Wettbewerbsdruck und die politischen Unwägbarkeiten stellen das Unternehmen vor enorme Herausforderungen. Um die Zukunftssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte zu festigen, haben Audi Vorstand und Betriebsrat eine gemeinsame Zukunftsvereinbarung verhandelt. Klares Ziel: mehr Produktivität, Schnelligkeit und Flexibilität in Ingolstadt und Neckarsulm.
„In Zeiten des Umbruchs ziehen Unternehmensleitung und Betriebsrat an einem Strang“, sagt Audi CEO Gernot Döllner. „Mit der klaren Vereinbarung stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherheit von Audi gleichermaßen. Gemeinsam setzen wir ein deutliches Zeichen für mehr Fokussierung, Effizienz und Wirtschaftlichkeit an den deutschen Standorten. Damit haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um die Transformation an den Inhalten ausgerichtet fortzusetzen.“
Grundlage für die Zukunftsvereinbarung ist die bereits 2023 initiierte Audi Agenda. Darin adressiert das Unternehmen aktuelle Herausforderungen und definiert zentrale Handlungsfelder. „Mit der Audi Agenda, unserem Transformations- und Strategieprogramm, haben wir schon viel erreicht, etwa die Neuaufstellung des Produktportfolios“, sagt Döllner. „Die Zukunftsvereinbarung ist die Basis, um die personelle Transformation weiter konsequent umzusetzen.“
Mehr Produktivität, Schnelligkeit und Flexibilität
Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Werke auch in Zukunft zu sichern, sieht die Zukunftsvereinbarung Maßnahmen zur Steigerung von Produktivität, Schnelligkeit und Flexibilität vor. Dafür haben Unternehmensleitung und Betriebsrat auch einen sozialverträglichen Stellenabbau von bis zu 7.500 Stellen bis 2029 im indirekten Bereich auf Basis von inhaltlichen Zielbildern beschlossen. Xavier Ros, Vorstand für Personal: „Wir richten unsere Teamaufstellung fokussiert und konsequent an den Anforderungen der Zukunft aus. Wir tun dies sozialverträglich, schrittweise und zielgerichtet. Dafür gehen wir jetzt in den Dialog mit den Beschäftigten. Bei jedem Schritt ist die Arbeitnehmervertretung unser enger Partner. Der gemeinsame Audi Weg macht uns stark und stabil.“
Der geplante Stellenabbau geht mit einer klaren Fokussierung im Portfolio und einem Abbau von Bürokratie einher. So hat das Unternehmen bereits in den vergangenen Monaten Richtlinien und Gremien deutlich reduziert. Mit der Einführung des Prinzips der Matrix-Organisation flacht Audi die Führungsstruktur auf drei Ebenen ab, weist klare Entscheidungsverantwortung zu und beschleunigt so Entwicklungs- und Innovationsprozesse. Zusätzlich wird geprüft, wo Digitalisierung zur Arbeitsentlastung im indirekten Bereich beitragen kann.
Daneben plant das Unternehmen, die Arbeitskosten durch die Anpassung übertariflicher und variabler Zahlungen für Tarifbeschäftigte zu senken. Management und Vorstand leisten ebenfalls einen erheblichen Beitrag. Gesamtbetriebsratsvorsitzender Jörg Schlagbauer sagt: „Durch die zeitliche Absenkung und strukturelle Neuregelung der Ergebnisbeteiligung leistet die Audi Belegschaft einen großen Beitrag, um die vier Ringe wieder wetterfest und zukunftssicher zu machen. Insgesamt investiert die Audi Belegschaft damit über die Jahre viele, viele Millionen Euro in ihre eigene Zukunft.“
Audi übernimmt weiterhin Verantwortung für die Regionen: Das Unternehmen wird auch in Zukunft junge Menschen ausbilden und passt die Zahl der Ausbildungsplätze und Dualen Studienplätze an den Unternehmensbedarf an. Ein stärkerer Fokus auf Präsenz am Arbeitsplatz soll in Zeiten erhöhten Kommunikationsbedarfs den engen Austausch sicherstellen.
Beschäftigungsgarantie bis Ende 2033 verlängert
Zur Absicherung der Zukunftsfähigkeit der deutschen Standorte bestätigt Audi die strategischen Produktionskapazitäten und verlängert die Beschäftigungssicherung bis 31. Dezember 2033. In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten stellt das Unternehmen damit Klarheit und Sicherheit für seine Beschäftigten her und bekräftigt seine Verbundenheit mit den Heimatstandorten.
Bis 2029 plant Audi, rund acht Milliarden Euro in die Heimatstandorte zu investieren. Neckarsulm und Ingolstadt gehen dabei mit geschärften Profilen in die Zukunft: In Ingolstadt soll künftig ein weiteres Elektromodell im Einstiegssegment gefertigt werden. Außerdem erfolgt die Produktion der nächsten Generation des Audi Q3 im Verbund mit dem ungarischen Standort Győr. Mit der Produktion reiner Elektroautos und eines Verbrenner-Modells ist der Standort robust und flexibel für die Übergangszeit zur Elektromobilität aufgestellt.
Am Standort Neckarsulm soll das örtliche Ökosystem genutzt werden, um die Digitalisierungskompetenz von Audi rund um Künstliche Intelligenz zu stärken. Zudem wird die Elektronikarchitektur der Verbrennerfahrzeuge weiterentwickelt und so die Wettbewerbsfähigkeit der Fahrzeuge deutlich gestärkt. Zusätzlich wird geprüft, ob künftig ein weiteres Modell in Neckarsulm gefertigt wird. Zur Absicherung bildet Audi einen Standortfonds Neckarsulm in Höhe von 250 Millionen Euro.
Stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats Rainer Schirmer betont: „Wir konnten beide Standorte zukunftssicher aufstellen. Für Neckarsulm bedeutet dies unter anderem, dass wir einen Zukunftsfonds für die Standortentwicklung sichern konnten, mit dem wir neue Produktionsplattformen einrichten können – für zukünftige elektrische Modelle. Dazu soll Neckarsulm als KI- und Digitalisierungs-Zentrum für den gesamten Audi Konzern ausgebaut werden. Hier wird der Fokus speziell im Bereich Produktion liegen.“
Ein weiterer Zukunftsfonds in Höhe von 250 Millionen Euro unterstützt neue Technologien, Kompetenzaufbau und -absicherung in Ingolstadt und Neckarsulm.
Mit den in der Zukunftsvereinbarung beschlossenen Maßnahmen plant das Unternehmen mittelfristig Einsparungen von jährlich mehr als einer Milliarde Euro. Auf Basis der Eckpunkte werden im nächsten Schritt die Maßnahmen und die Ausgestaltung in den Geschäftsbereichen detailliert und der konkrete Mix der Personalinstrumente festgelegt sowie anschließend konsequent umgesetzt.
Weitere Einordnungen von Unternehmen und Betriebsrat gibt es hier.