Audi R10 TDI beendet Debütsaison ungeschlagen
- Doppelsieg beim Finale der American Le Mans-Serie
- Verbrauchsvorteil des Audi TDI Motors entscheidend
- Achter Sieg beim achten Renneinsatz des R10 TDI
Mit einem Doppelsieg beim Finale der American Le Mans-Serie in Laguna Seca (Kalifornien) hat die AUDI AG erneut ein Stück Motorsport-Geschichte geschrieben: Der Audi R10 TDI ist der erste Le Mans-Prototyp, der in seiner Debütsaison ungeschlagen blieb. Achtmal ging der revolutionäre Diesel-Sportwagen seit seinem Debüt im März an den Start, achtmal überquerte er die Ziellinie als Gesamtsieger.
Beim Triumph in Laguna Seca war der Verbrauchsvorteil des modernen V12 TDI-Motors entscheidend. Von den Positionen vier und fünf gestartet, verloren beide Audi R10 TDI in der überaus turbulenten ersten Rennhälfte jeweils eine Runde. Emanuele Pirro musste bereits nach drei Runden die Boxen ansteuern, weil sich ein Teil der Inboard-Kamera gelöst hatte und zwischen die Pedale gefallen war. Kurz vor Ende der zweiten Stunde kollidierte Allan McNish beim Anbremsen des berühmten „Cork Screw“ mit einem Konkurrenten. Der Wechsel der beschädigten Fronthaube und eine anschließende Stop-and-Go-Strafe kosteten auch den zweiten R10 TDI eine Runde.
Mit einer cleveren Strategie und optimaler Ausnutzung diverser Safety Car-Phasen gelang es dem Team Audi Sport North America, beide Fahrzeuge wieder in dieselbe Runde mit der Spitzengruppe zu bekommen. In der Schlussphase des spannenden Rennens spielte das Team dann den Verbrauchsvorteil der Diesel-Triebwerke voll aus: Während die Konkurrenten in der letzten Stunde noch einmal zum Nachtanken an die Boxen kommen mussten, fuhren beide R10 TDI ohne einen weiteren Tankstopp ins Ziel. Allan McNish gelang dabei das Kunststück, mit reduzierter Drehzahl und Leistung 64 der 159 Runden mit einer einzigen Tankfüllung zu absolvieren – acht mehr als zuvor.
Mit den letzten Tropfen Shell V-Power Diesel im Tank überquerte McNish die Ziellinie als Sieger. Für den Schotten und seinen italienischen Teamkollegen Dindo Capello war es im zehnten Rennen des Jahres der siebte Gesamtsieg. Mit inzwischen 23 Siegen ist Dindo Capello der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte der American Le Mans-Serie. Audi ist zudem der erste Hersteller, der in der LM P1-Klasse der American Le Mans-Serie alle Rennen einer Saison gewonnen hat. Achtmal siegten die bereits vorzeitig als Meister feststehenden Dindo Capello und Allan McNish, zweimal Frank Biela und Emanuele Pirro. Der Deutsche und der Italiener sorgten in Lagua Seca mit ihrem zweiten Platz für den dritten Doppelsieg des Audi R10 TDI.
Stimmen nach dem Rennen in Laguna Seca
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „Heute war es extrem eng, umso größer ist die Freude über diesen phantastischen Saisonabschluss. Wir hatten in der ersten Hälfte des Rennens einige Probleme, aber wir haben mit einer tollen Strategie sehr viel der verlorenen Zeit wieder gutgemacht und am Schluss ganz einfach auf den extrem guten Verbrauch des TDI-Motors gesetzt. Heute haben wir den Diesel wirklich bis zum letzten Tropfen genutzt. Es war eine beeindruckende Demonstration von Audi TDI Power.“
Dindo Capello (Audi R10 TDI #2): „Am Anfang des Rennens war das Auto recht gut, aber Zytek und Creation waren etwas agiler. Wegen des höheren Gewichts hatten wir keine echte Chance, mit den anderen LM P1-Autos zu kämpfen. Mir ist es aber gelungen, nahe dran zu bleiben und die Führung zu übernehmen, als sie tanken mussten. Der Sieg war ein perfekter Abschluss einer phänomenalen Saison. Es war ein einzigartiges Jahr für Allan (McNish) und mich – und natürlich für Audi und TDI.“
Allan McNish (Audi R10 TDI #2): „Das war ein aufregendes Rennen, in dem wir vom Start bis zum Schluss kämpfen mussten. Wir hatten mehr Berührungen als in jedem anderen ALMS-Rennen in diesem Jahr – dazu die Stop-and-Go-Strafe für eine unglückliche Situation. Bei der Kollision gab es keinen wirklichen Schuldigen. Anschließend mussten wir auf die richtige Strategie setzen, das hat zum Glück funktioniert. Dass man hier 90 Minuten mit einer Tankfüllung Diesel fahren kann, ist einfach unglaublich. Ich musste am Ende extrem sparsam fahren, und ohne die TDI-Technologie hätten wir es nie ohne Tankstopp bis ins Ziel geschafft.“
Frank Biela (Audi R10 TDI #1): „Für mich war es ein seltsames Rennen. Ich bin über eine Stunde hinter dem Pace Car gefahren und hatte nur ein paar echte Rennrunden. Das war nicht besonders spannend. Emanuele (Pirro) hat einen guten Job gemacht. Am Ende hat es für den zweiten Platz gereicht. Es war insgesamt ein interessantes Rennen und ein toller Saisonabschluss für Audi.“
Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #1): „Das war heute wirklich aufregend. Nachdem wir im Training mit der Abstimmung unglücklich waren, war unser Auto im Rennen richtig gut. Leider hatten wir ein ungewöhnliches Problem, als sich eine Elektronik-Box gelöst hat und zwischen meinen Füßen herumflog. Dadurch haben wir eine Runde verloren. Ich konnte gut aufholen und bin mit meinem Rennen zufrieden. Mehr war unter diesen Umständen nicht möglich. Es war ein schöner Saisonabschluss, und ich möchte Audi für diese tolle zweite Saisonhälfte in Amerika danken.“
Dave Maraj (Team Direktor Team Audi Sport North America): „Das war ein unglaubliches Rennen, in dem alle unsere vier Fahrer brillant gefahren sind. Wir hatten eine perfekte Strategie und haben alles aus diesem phantastischen Auto herausgeholt. Jeder ist trotz der Probleme voll konzentriert geblieben, der Lohn war der Doppelsieg für Audi. Mehr als je zuvor in dieser Saison konnten wir demonstrieren, wie sparsam die Diesel-Technologie ist. Hut ab vor dem Audi R10 TDI, der in seiner Debütsaison ungeschlagen geblieben ist.“
Das Ergebnis in Laguna Seca
1. Capello/McNish (Audi R10 TDI) 159 Rd. in 4:00.45,954 Std.
2. Biela/Pirro (Audi R10 TDI) 18,579 Sek. zur.
3. Minassian/Primat (Creation-Judd) 29,002 Sek. zur.
4. Luhr/Dumas (Porsche) 1.03,968 Min. zur.
5. Maassen/Bernhard (Porsche) 1 Rd. zur.
6. Dyson/Weaver (Lola-AER) 1 Rd. zur.