Audi erlebt Formel-E-Achterbahn in New York
- Nach Podium am Samstag keine Punkte für Rast und di Grassi am Sonntag
- Kundenteam Envision Virgin Racing holt mit Nick Cassidy Platz zwei
- Meisterschaft bleibt vier Rennen vor Saisonende weiter spannend
Nach dem Jubel auf dem Podium am Samstag blieb Audi Sport ABT Schaeffler im Sonntagsrennen von New York ohne Punkte. Dennoch ist die Meisterschaft weiter offen: Vor den letzten vier Saisonrennen in London und Berlin liegen René Rast und Lucas di Grassi sowohl in der Fahrer- als auch in der Teamwertung in Schlagdistanz zur Spitze.
Die Formel E hat sich in New York einmal mehr von ihrer unberechenbaren Seite gezeigt: Nach einem dritten Platz von Lucas di Grassi und einer starken Aufholjagd von René Rast am Samstag blieben beide Piloten des Teams Audi Sport ABT Schaeffler im zweiten Rennen am Sonntag ohne Punkte: Rast beendete das Rennen nach einem außerplanmäßigen Boxenstopp auf Platz 20, Lucas di Grassi wurde nach einer Zeitstrafe als 14. gewertet.
Schon im Zeittraining für das zweite Rennen war es turbulent: Ausgerechnet in den Minuten, als Lucas di Grassi auf die Strecke ging, nieselte es über dem Kurs in Brooklyn. Zwar fuhr der Brasilianer die schnellste Zeit seiner Gruppe, mehr als Startplatz zwölf war aber nicht möglich. Rast musste bereits in der ersten Gruppe, ebenfalls bei leichtem Nieselregen und damit mit den ungünstigsten Bedingungen auf die Strecke und qualifizierte sich für den elften Startplatz.
Das Rennen selbst war für Rast schon nach wenigen Minuten gelaufen: Am Beginn einer Gelbphase rutschte ein Konkurrent in das Heck des Audi e-tron FE07 von René Rast und schlitzte den linken Hinterreifen auf. Nach dem außerplanmäßigen Boxenstopp kämpfte sich der Deutsche zwar wieder tapfer an das Feld heran, konnte aber nicht mehr in den Kampf um Punkte eingreifen. „Ich habe gleich nach dem Start einige Positionen gutgemacht und war auf dem Weg nach vorn, als mich der Reifenwechsel eine Minute gekostet hat“, sagt René Rast. „Das war heute großes Pech, aber kann in der Formel E, wo es so eng zugeht, immer passieren.“
Teamkollege Lucas di Grassi hatte sich schon bis auf den siebten Platz nach vorn gekämpft, als er in einem Positionskampf mit zwei Autos einen Konkurrenten touchierte. Für diesen Vorfall sprach die Rennleitung eine 10-Sekunden-Strafe aus, die di Grassi auf den 14. Platz zurückwarf. „Mein Rennen war in Ordnung und die Punkte für den siebten Platz wären in der Meisterschaft wertvoll gewesen“, sagt di Grassi. „Regen im Zeittraining, dann die Zeitstrafe – so ist die Formel E eben. Wichtig ist: Wir haben das Auto, um Rennen zu gewinnen. Das werden wir in London wieder beweisen.“
Das Kundenteam Envision Virgin Racing eroberte am Sonntag einen weiteren Pokal für den Audi e-tron FE07: Nick Cassidy feierte im Ziel den zweiten Platz, während Teamkollege Robin Frijns mit Rang acht ebenfalls in die Punkte fuhr.
„New York ist immer für turbulente Formel-E-Tage gut – leider dieses Mal nicht mit einem besonders guten Ende für uns“, sagt Teamchef Allan McNish. „Trotzdem ist in der Meisterschaft weiterhin alles offen, und schon in zwei Wochen geht es mit den nächsten beiden Rennen in London weiter. Dann wollen wir den Spieß wieder umdrehen.“ René Rast und Lucas di Grassi liegen auf den Plätzen sieben und zwölf der Fahrerwertung, beide in Schlagdistanz zur Spitze. In der Teamwertung belegt Audi Sport ABT Schaeffler den vierten Platz.
Die nächsten beiden Rennen werden am 24. und 25. Juli in London ausgetragen, bevor es dann Mitte August zu den Finalrennen in Berlin geht.