Exterieurdesign und Aerodynamik
Zurück zur ÜbersichtDas Konzept: sportlich, komfortabel und nachhaltig
Nach der Designstudie Audi prologue, die 2014 die neue Formensprache der Oberklasse-Modelle angekündigt hat, stellt der e-tron GT die nächste Evolutionsstufe in der Designsprache von Audi dar. Das Exterieurdesign des rein elektrisch angetriebenen Gran Turismo bildet eine neuartige Synthese aus Form und Funktion – typisch Audi. Es dient als Ausgangspunkt für das Design kommender Elektromodelle der Marke, sie werden deutlich fließend gestalteter sein als die Autos von heute.
Sportlichkeit und Komfort – das sind die beiden klassischen Charakteristika eines Gran Turismo. Das Design des Audi e-tron GT führt diesen Gedanken fort und erweitert ihn um die Perspektive der Nachhaltigkeit, die gerade in der Elektromobilität eine wichtige Rolle spielt. Die Linienführung ermöglicht eine hoch entwickelte Aerodynamik. Der cw-Wert von nur 0,24 senkt besonders auf Langstrecken den Energieverbrauch und erhöht damit die Reichweite: Effizienz entsteht beim Audi e-tron GT aus Ästhetik und umgekehrt.
Auch im Innenraum des e-tron GT finden sich die Grundmotive Dynamik, Souveränität und Nachhaltigkeit wieder. Die Instrumententafel, die sich zum Fahrer hin orientiert, ruht in einer großzügigen Raumgestaltung, wie sie für einen Gran Turismo charakteristisch ist. Auf Wunsch liefert Audi ein lederfreies Designpaket, das zum großen Teil aus recycelten Materialien besteht – ein Konzept, das bei Audi das Verständnis von Luxus im Zuge der Elektromobilität künftig noch stärker prägen wird.
Exterieurdesign: dynamische Skulptur mit harmonischen Proportionen
Der rein elektrisch angetriebene Gran Turismo ist eine dynamische Skulptur. Er steht auf der Straße wie aus einem vollen Volumen modelliert, scharfe Kanten kontrastieren mit athletisch gespannten Flächen. Ähnlich wie die aktuellen Oberklasse-Modelle von Audi zeigt der e-tron GT, dass die Proportionen die Basis für gutes Design und starke Präsenz legen: Bei 2,90 Meter Radstand beträgt die Länge 4,99 Meter. In der Breite misst das viertürige Coupé 1,96 Meter, in der Höhe jedoch nur 1,41 Meter, seine Räder haben 19 bis 21 Zoll Durchmesser. Die Spurweite beträgt 1,69 Meter vorn und 1,66 Meter hinten.
Das Packaging eines E-Autos mit der großen Batterie und die flache Silhouette eines Gran Turismo müssen kein Widerspruch sein – der e-tron GT beweist es. Der Schlüssel dafür ist eine Aussparung im hinteren Bereich des Batterie-Packs: Die Fondpassagiere können ihre Füße in dieser sogenannten Fuß-Garage abstellen und dadurch eine tiefere Sitzposition einnehmen – und das bei großzügiger Kopffreiheit. Der Gepäckraum hinter ihnen bietet 405 Liter Volumen (350 Liter beim RS-Modell mit dem serienmäßigen Bang & Olufsen Premium Sound System). Der Stauraum unter der vorderen Haube hält 81 Liter bereit.
Flach und kraftvoll: die Frontpartie
An der expressiv gestalteten Front des e-tron GT dient der Singleframe als Erkennungszeichen für den elektrischen Antrieb – der niedrige und breite Grill ist farblich invertiert. Sein Kühlergitter, das das klassische Wabenmuster neu interpretiert, ist erstmals bei Audi in hellem Hecklagrau lackiert. Auf Wunsch gibt es ihn auch in Wagenfarbe – eine weitere Neuerung. Eine Maske in dunklem Manhattangrau fasst den stark dreidimensional durchgeformten Grill und die seitlichen Lufteinlässe ein. Der Singleframe ist fast ganz geschlossen, nur noch in den unteren der sechs Ecken liegen offene Bereiche.
Das Technik-Packaging des Elektroantriebs ermöglicht eine flache Fahrzeugfront – für den Fahrer erschließt sich dadurch eine faszinierende Sicht über den Vorderwagen direkt auf die Straße. Kraftvoll gewölbte Kotflügel fassen die Fronthaube ein und fokussieren so den Blick.
Seitenansicht und Heck: progressiv, dynamisch und emotional
Die Seitenansicht macht den Fluss des Designs besonders deutlich. Nach einer langgezogenen Fronthaube und einer flach gestellten Frontscheibe sinkt die Dachlinie sehr früh wieder ab. Die Grafik der Seitenfenster zieht keilförmig nach oben. Das Glashaus spannt sich niedrig und straff über den kraftvollen Karosseriekörper, 17 Millimeter niedriger als beim Audi A7 Sportback. Nach hinten ist es stark eingezogen – die flach geneigten C-Säulen fließen elegant in die muskulösen Karosserieschultern ein. Das lange, flach liegende Heckfenster endet in einem Schwarzbereich, der einige der Fahrzeugantennen birgt.
Über die großen, weit nach außen gezogenen Radhäuser spannen sich scharfe Kanten – diese quattro-Blister symbolisieren den elektrischen Allradantrieb. Sie bilden bei vielen Audi-Modellen ein Stilmerkmal, jedoch nirgends so ausgeprägt wie hier. Der stark taillierte Mittelwagen ruht auf einem kraftvoll modellierten Schwellerbereich. Die Einleger über den Schwellerleisten weisen auf das Batterie-Pack als Kraftzentrum des Autos hin – ein Designmotiv, das der Audi
e-tron GT vom Elektro-SUV Audi e-tron übernommen und weiterentwickelt hat.
Am Heck verleiht der Diffusor dem e-tron GT einen charakteristisch scharfen Look – er ist weit nach oben gezogen und optisch deutlich vom Stoßfänger abgesetzt. Ein flaches Lichtband verbindet die Leuchten miteinander. Der Spoiler mit der integrierten Abrisskante verläuft parallel zu ihm und rundet den sportlichen Auftritt ab.
Hohe Individualität: neun Farben, verschiedene Pakete
Neun Farben bilden den Lackfächer des Audi e-tron GT. Neben dem Uni-Ton Ibisweiß sind dies die Metallic- beziehungsweise Perleffektfarben Ascariblau, Daytonagrau, Florettsilber, Kemoragrau, Mythosschwarz, Suzukagrau, Taktikgrün (neu) und Tangorot. Im Programm Audi exclusive der Audi Sport GmbH gibt es Individuallackierungen nach Kundenwunsch.
Auf Wunsch liefert Audi das Optikpaket schwarz in zwei Ausführungen. Die erste von ihnen umfasst den Singleframe, seine Maske, den Bereich der Schweller und Türeinsätze sowie den Diffusor. Beim Optikpaket schwarz plus kommen noch die Ringe und Badges in hochglänzendem Schwarz hinzu. Noch exklusiver sind die drei Carbonpakete – das größte von ihnen setzt an den Lufteinlässen, an den Tür-Einlegern und am Diffusor Akzente. Auf Wunsch liefert Audi auch die Gehäuse der Außenspiegel und das Dach in kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK). Serienmäßig ist das Dach aus wärmedämmendem Glas gefertigt. Hauchdünne aufgedampfte Metallschichten reflektieren langwellige Infrarotstrahlung und hemmen dadurch die Aufheizung des Innenraums.
Teamarbeit: Ästhetik trifft Aerodynamik
Der e-tron GT wirkt wie vom Wind geformt – und ist es auch: Sein Exterieurdesign entstand in enger Zusammenarbeit von Designern und Aerodynamikern. Das Resultat ist ein exzellenter cw-Wert von 0,24. Die Stirnfläche misst 2,35 m2. Bei der Entwicklung setzte Audi stark auf Simulationen am Rechner, sie beanspruchten mehr als neun Millionen Arbeitsstunden.
Das Aerodynamik-Konzept beginnt mit den Lufteinlässen an der Front. Die außen gelegenen, aufrecht stehenden Air Curtains leiten die Luft so in die Radhäuser, dass die Strömung eng am Rad anliegt und danach durch die Auslässe am Ende des Kotflügels wieder austritt. Bei den 20- und 21-Zöllern offeriert Audi Versionen mit Aero-Blades, die die Felge zum großen Teil abdecken und so die Umströmung weiter verbessern. Die Blades bestehen aus einem Hochleistungs-Kunststoff, sind nur zwei bis drei Millimeter stark und sehr leicht.
Aktive Aerodynamik: zwei steuerbare Einlässe und ein verstellbarer Heckspoiler
Hinter den großen Rippen in der Frontmaske und hinter den Öffnungen im Singleframe liegt jeweils ein steuerbarer Kühllufteinlass (SKE), der eine aktive Aerodynamik ermöglicht. Der Effizienz zuliebe bleiben seine beiden Lamellen möglichst oft geschlossen. Bei sportlicher Fahrweise und erhöhtem Kühlluftbedarf öffnen sie stufenlos und voneinander getrennt, dadurch gelangt die Luft in Y-förmige Kanäle. Sie leiten einen Teil von ihr in die vorderen Radhäuser, um die Bremsen zu kühlen. Der andere Teil strömt den Wasserkühler und den Kondensator der Klimaanlage an – damit sind die beiden SKE Bestandteil des Thermomanagements.
Der zweite große Faktor im Konzept der aktiven Aerodynamik ist der Heckspoiler, der je nach Geschwindigkeit elektrisch in zwei Positionen ausfährt. Bei 90 km/h nimmt er die erste Stellung (Eco), bei 170 km/h die zweite Stellung (Performance) ein. Der Heckspoiler arbeitet eng mit dem Unterboden zusammen, der in einem breiten Diffusor endet. Dadurch löst sich die Strömung am Heck sauber ab, zugleich wird der Auftrieb an der Hinterachse bei hohem Tempo fast völlig kompensiert.
Wenn die Luftfederung adaptive air suspension (Serie beim RS-Modell ) die Karosserie absenkt, verstärkt sie diesen Effekt: Umströmung und Fahrstabilität werden noch besser – auch weil die Verkleidungen unter der Hinterachse dann exakt mit dem glattflächigen Unterboden abschließen. Vor den Rädern kanalisieren Spoiler und Anströmkörper die Strömung. Die Anschraubpunkte der Abdeckplatte unter der Hochvolt-Batterie sind schüsselförmig vertieft, ähnlich wie die „Dimples“ an einem Golfball. Dadurch strömt die Luft noch leichter als an einer völlig planen Fläche.
Intelligente Detaillösungen vervollständigen das Aerodynamik-Konzept. Die flache Neigung der Windschutzscheibe sorgt dafür, dass Regenwasser über das Dach abfließt statt wie üblich seitlich über eine spezielle Leiste. Die Umströmung der Außenspiegel und der daraus entstehende Luftfluss sind sorgfältig bis zum Fahrzeugheck abgestimmt, an den Heckleuchten tragen kleine Kanten zum sauberen Abriss der Strömung bei. Auch bei der Aeroakustik liegt der e-tron GT) auf Top-Niveau. Seine Windschutzscheibe besteht serienmäßig aus geräuschdämmendem Glas, die Seitenfenster und die Heckscheibe auf Wunsch. Als weitere Option steht eine dunkle Privacy-Verglasung für den Fond zur Wahl.
Die Rohkarosserie: ultrahochfester Stahl und Aluminium
In der ganzen Karosserie halten gezielte Dämmmaßnahmen störende Geräusche vom Innenraum fern, die E-Maschinen sind eigens gekapselt. In der Rohkarosserie haben Bauteile aus warmumgeformtem und dadurch ultrahochfestem Stahl 13,4 Prozent Anteil. Sie bilden das starke Rückgrat der Passagierzelle: Aus ihnen bestehen die A- und B-Säulen, die Dachholme, der Mitteltunnel und vier Querträger; die beiden Querträger an der Stirnwand sind als Rohre mit unterschiedlichen Querschnitten ausgeführt. Die Rohkarosserie ist schon sehr leicht, das optionale CFK-Dach spart noch einmal zwölf Kilogramm ein – und zwar am höchsten Punkt des Autos. Dadurch bringt es den ohnehin tiefen Schwerpunkt noch weiter nach unten.
Das Material Aluminium kommt in der Rohkarosserie auf 60,5 Prozent Anteil. Die Federbeindome vorn und Teile der hinteren Radhäuser sind aus Aluminium-Guss gefertigt. Aus Strangpressprofilen bestehen die Längsträger vorn und hinten, der Heck-Querträger, die Crash-Barrieren in den Türen sowie die Schweller – sie sind aus jeweils sieben Kammern aufgebaut. Aluminiumbleche bilden die komplette Außenhaut, bei der Herstellung ihrer komplexen Geometrien zieht Audi alle Register seines Könnens. Der Seitenwandrahmen beispielsweise hat zwischen dem tiefsten und dem höchsten Punkt eine extreme Ziehtiefe von 35 Zentimetern.
Alle im Text markierten Begriffe sind im Technik-Lexikon unter www.audi-mediacenter.com/de/technik-lexikon detailliert erläutert. Die angegebenen Ausstattungen, Daten und Preise beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.