Standort im Porträt
Zurück zur ÜbersichtAm Audi Standort Neckarsulm entstehen seit über 100 Jahren Automobile. Angetrieben durch Erfindergeist und Leidenschaft, hat sich der Standort von einem Werk für Strickmaschinen zu einer modernen Automobilproduktion entwickelt.
Die AUDI AG ist einer der größten Arbeitgeber in der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken. Hier arbeiten 15.515 Menschen für die Mobilität der Zukunft. Auf rund einer Million Quadratmetern produziert das Unternehmen mit dem A5, A6, A7, A8 und e-tron GT sowie deren Derivaten eine große Modellvielfalt. Im rund sechs Kilometer entfernten Industriepark Böllinger Höfe im Raum Heilbronn hat die AUDI AG das Neckarsulmer Werk um eine Fläche von mittlerweile rund 300.000 Quadratmetern erweitert. Dort ist der Sitz der Audi Sport GmbH sowie der Entstehungsort des vollelektrischen Audi e-tron GT.
Der Standort Neckarsulm hat die optimalen Werkstrukturen und Kompetenzen, um Modelle in Klein- und Großserie zu fertigen. Mit einem differenzierten Portfolio aus hocheffizienten Verbrennungsmotoren, hybriden Technologien und dem rein elektrischen Modell ist das Werk zukunftssicher aufgestellt.
Das AudiForum Neckarsulmsetzt Impulse in der Region und weit darüber hinaus. Seit der Eröffnung im Mai 2005 haben mehr als drei Millionen Menschen die Markenerlebniswelt besucht. Auf über 10.000 Quadratmetern erleben Kunden, Besucher und Fans die Faszination und Vielfalt der Marke, des Unternehmens und des Standorts Neckarsulm.
- Neuwagenabholer nehmen hier ihren Audi entgegen. Ausstellungen geben Einblicke in die Unternehmenstradition, in die aktuelle Produktpalette sowie in die Produktion. Das Audi exclusive Studio bietet umfassende Services zur Fahrzeugveredelung und - individualisierung.
- Im Konferenzzentrum stehen Businesskunden Räume für Tagungen und kreative Workshop-Formate zur Verfügung.
- Das hauseigene Restaurant Nuvolari bietet Gästen hochwertige Speisen.
- Das Audi Forum ist Markenerlebniswelt und zugleich das Tor zum Standort. Von hier aus starten die Erlebnisführungen durch das Werk. Tourguides gewähren den Teilnehmenden Einblicke in die Automobilproduktion und bringen ihnen den Standort und seine Besonderheiten nahe. Das interaktive Online-Angebot AudiStream ermöglicht zudem einen virtuellen Einblick in die Produktionsabläufe am Standort Neckarsulm.
- Kulturelle Veranstaltungen von Lesungen über Konzerte bis hin zu Technik-Workshops für Kinder runden das Angebot ab.
Technische Entwicklung
In der Technischen Entwicklung am Standort Neckarsulm entstehen Antriebskonzepte der neuesten Generation. Neben effizienten Verbrennungsmotoren und Hybridsystemen ist dort schwerpunktmäßig auch die Entwicklung des Hochvoltbatterie-Portfolios für vollelektrische Fahrzeuge angesiedelt. Mit dieser strategischen Entscheidung wird die Technische Entwicklung für die Zukunft gestärkt.
- High-End-Gebäude der Technischen Entwicklung: Das neue Gebäude der Technischen Entwicklung dient als Pilotfläche und Ideenschmiede für neue, effiziente Arbeitsweisen. In modernen Büroräumen, Werkstätten und Prüfständen arbeiten verschiedene Expertinnen und Experten der Technischen Entwicklung eng vernetzt unter einem Dach. Bei der Ausplanung der über 600 Arbeitsplätze standen kurze Informations- und Kommunikationswege und eine sinnvolle Bündelung verschiedener Bereiche innerhalb der Technischen Entwicklung im Fokus. Dazu bieten in den Büroetagen unterschiedlich gestaltete Zonen immer die richtige Umgebung für konzentriertes Arbeiten, für kreative Workshops oder auch für den fachlichen Austausch in lockerer Atmosphäre.
- Kompetenzzentrum für Hochvoltbatterien: Audi baut die Hochvoltbatterie-Entwicklung aus und setzt dabei auf den Standort Neckarsulm. Im Batterietechnikum erproben Mitarbeitende neue Hochvoltspeichermodule für verschiedene E-Fahrzeuge. Die neu in Neckarsulm verankerte Kompetenz für Hochvoltbatterien profitiert zudem von Synergien mit dem Leichtbauzentrum am Standort.
- Das richtige Material an der richtigen Stelle in der richtigen Menge: Die Ingenieurinnen und Ingenieure im Audi Leichtbauzentrum entwickeln nicht nur für die Marke Audi, sondern für den gesamten Konzern. Sie finden dabei auch Lösungen für die Anforderungen an Modelle mit alternativen Antrieben, etwa für die Batteriegehäuse von Elektromodellen. Ziel ist es, die Karosserien so leicht und stabil wie möglich und gleichzeitig wirtschaftlich zu gestalten. Die Bauteilentwicklung basiert überwiegend auf Simulationsmodellen, die einen digitalen Zwilling der realen Fahrzeuge abbilden. Damit können mit einer minimalen Anzahl von Erprobungsfahrzeugen neue Technologien in Serie gebracht werden.
- Konzern-Kompetenzzentrum für Brennstoffzellentechnik: Im Brennstoffzellen-Technikum arbeitet Audi mit einer eigenen Entwicklung an Herstellung und Prüfung von Brennstoffzellen und optimiert stetig anwendungsrelevante Eigenschaften wie beispielsweise Effizienz und Lebensdauer, aber auch die Wirtschaftlichkeit.
Produktion und Logistik
Voraussetzung für die große Modellvielfalt am Standort sind die aufeinander abgestimmten Abläufe in Produktion und Logistik. Die Audi Supply Chain steuert die Kundenbedarfe in die Werke, sichert die Versorgung zusammen mit rund 1.000 Lieferanten und liefert die Fahrzeuge an die Kunden. So stellt sie sicher, dass die Fahrzeugproduktion und die Marktversorgung pünktlich, flexibel und effizient realisiert werden. Entscheidend hierfür: Schnelligkeit, Transparenz, Zuverlässigkeit und die digitale Fabriktransformation.
Kontinuierlich arbeiten die Mitarbeitenden am Standort Neckarsulm daran, Prozesse zu optimieren und innovative IT-Lösungen zu entwickeln, die die Digitalisierung in Produktion und Logistik vorantreiben. Eine besondere Rolle spielen dabei auch die Böllinger Höfe. Die Kleinserienfertigung kommt bei innovativen Pilotprojekten zum Einsatz. Dabei erprobt Audi intelligente Lösungen für die vollvernetzte und smarte Fabrik, entwickelt sie weiter und adaptiert sie anschließend für die Großserie im Werk Neckarsulm.
- Neue Lackiererei: 2025 wird die Erneuerung der Lackiererei am Standort Neckarsulm abgeschlossen. Die neue Anlage für Grundlack eröffnete 2024, daran anschließend erhält auch die Decklackanlage innerhalb eines Bestandsgebäudes eine neue Struktur. Dadurch werden Prozesse optimiert und umweltverträgliche Verfahren umgesetzt. Die Anlage setzt neue Standards in der Automobilindustrie durch nachhaltige Technologien und Prozesse und ist sowohl für Verbrenner als auch Elektrofahrzeuge geeignet.
- Perlenkettenprinzip: Aus fast zwei Billionen Möglichkeiten errechnet ein Algorithmus die beste Auftragsreihenfolge und legt diese sechs Tage im Voraus fest – das Perlenkettenprinzip. Der Algorithmus nutzt die Informationen über Kundenaufträge und berücksichtigt dabei den Aufwand an allen Arbeitsplätzen, um diese optimal auszulasten.
- Optimierung durch Daten:Wie sich die Steuerung einer Fabrik mithilfe von Daten noch weiter optimieren lässt, erarbeitet ein interdisziplinäres Projektteam in der AudiSupply Chain am Standort Neckarsulm. Dabei nutzt die Supply Chain eine möglichst große Datenbasis, etwa Daten von Lieferanten und Spediteuren oder Stauinformationen. Daten aus der gesamten Wertschöpfungskette der Produktion tragen zu transparenten Lieferketten und bestmöglichen Prognosen bei.
- Smarte Logistik: Für automatisierte Teile- und Fahrzeugtransporte innerhalb der Hallen sind bei Audi Fahrerlose Transportsysteme (FTS) im Einsatz. Ziel ist die vollautomatisierte Supply Chain.
- AufdemWegzurvollvernetztenFabrik:Als erstes Automobilwerk im Volkswagen Konzern setzt Neckarsulm seit Anfang 2021 die sogenannte RFID-Technologie (RFID = Radio Frequency Identification) zur Fahrzeugidentifikation durchgängig im gesamten Produktionsprozess ein. Der Standort legt damit eine weitere wichtige Grundlage für eine vollvernetzte Fertigung.
- Digitales Ökosystem: Im Rahmen der Automotive Initiative 2025 arbeitet Audi am Bildungscampus in Heilbronn eng mit der Technischen Universität München, dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und weiteren Partnern zusammen, um die digitale Fabriktransformation voranzubringen. Als aktives Mitglied im Innovationspark für Künstliche Intelligenz (IPAI) gestaltet das Unternehmen die Inhalte in den relevanten Clustern mit.
- Schritt für Schritt zur Smart Factory: Mit dem Reallabor Böllinger Höfe und dem digitalen Ökosystem in Heilbronn finden sich für Audi in direkter Werknähe die idealen Voraussetzungen, um die digitale Fabriktransformation weiter voranzutreiben. Mit Partnern aus Wissenschaft und der IT-Branche erprobt Audi in Neckarsulm digitale Lösungen für die Premiumproduktion in einer realen Fertigungsumgebung.
- Edge Cloud 4 Production: Mit der lokalen Serverlösung Edge Cloud 4 Production hat Audi einen Paradigmenwechsel in der Automatisierungstechnik eingeleitet und die Infrastruktur für den zukünftigen Einsatz von Künstlicher Intelligenz geschaffen. Die zentrale Steuerung über Server bringt mehr Prozesssicherheit und verringert den Wartungsaufwand. Nach erfolgreicher Erprobung im Audi Production Lab (P-Lab) läuft die Edge Cloud im Serienbetrieb der Montage in den Böllinger Höfen. Audi rollt diese Innovation sukzessive auf weitere Werke im Konzern aus.
- Smarte Instandhaltung: Das Projekt „Predictive Maintenance“ am Standort Neckarsulm macht die Wartung von Produktionsanlagen effizienter und sorgt damit für geringere Ausfallzeiten in der Produktion. Die Instandhaltungsexperten sammeln und interpretieren dazu Daten und können Verschleiß an Produktionsanlagen vorhersehen und ihm teilweise sogar vorbeugen.
- Ein Pilotprojekt kontrolliert mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) die Qualität von Schweißpunkten in der Serienproduktion. Die Vision: Künftig könnten die Schweißprozesse automatisiert gesteuert und kontinuierlich optimiert werden. Bislang überwachen Mitarbeitende in der Fertigung die Qualität der Prozesse beim sogenannten Widerstandspunktschweißen (WPS) stichprobenartig manuell mithilfe von Ultraschall. Beim Pilotprojekt „WPS Analytics“ nutzt ein Team von Experten KI, um Qualitätsauffälligkeiten automatisiert und in Echtzeit zu erkennen.