Standort im Porträt
Zurück zur ÜbersichtSeit 75 Jahren baut Audi am Standort Ingolstadt Automobile. Die AUDI AG hat hier ihren Stammsitz, in Ingolstadt arbeiten rund 40.000 Menschen (Stand 31.12.2024) für den „Vorsprung durch Technik“.
Von der ersten Idee bis hin zum fertigen Auto findet der gesamte Produktionsprozess des Audi Q2, Audi A3, Audi A6 e-tron und Audi Q6 e-tron im Ingolstädter Werk statt. Der Audi Standort Ingolstadt entwickelt sich weiter in Richtung einer vernetzten, digitalen Fabrik für die elektrifizierte Zukunft. Moderne Produktionssysteme und Hightechlösungen ermöglichen eine hocheffiziente, nachhaltige Fertigung. Mit dem Audi A6 e-tron und dem Audi Q6 e-tron fahren bereits zwei vollelektrische Modelle in Ingolstadt vom Band. Durch eine umfassende Flexibilisierung der Fertigungslinien und dank der werksnahen Batteriemontage ist der Standort bestens vorbereitet für den schrittweisen Umstieg auf die Elektromobilität und die Produktion weiterer rein elektrisch fahrender Modelle.
Die größte Produktionsstätte des Audi Konzerns ist wirtschaftlicher Motor der Region und vereint als Leitwerk und Hightechstandort fünf Standorte zu einer Ideenschmiede:
- Audi Werk Ingolstadt (Hauptsitz mit Technischer Entwicklung)
- Fertigung Münchsmünster (Modul-/Systemfertigung und Presswerk)
- Hightechareal Audi Neuburg
- Sitz der Audi Sport GmbH
- Sitz der Audi Formula Racing GmbH
- Bereiche der Technischen Entwicklung mit dem Fokus Fahrerassistenzsystem und integrierte Sicherheit (FAS/IS)
- Audi driving experience center
- Sitz der Zentrale der Ducati Motor Deutschland GmbH
- Prüfgelände Neustadt a. d. D. (Hochsicherheitsbereich der Technischen Entwicklung)
- Technologiepark incampus (Audi Fahrzeugsicherheitszentrum und Rechenzentrum)
Im Audi Forum Ingolstadt, am Stammsitz des Unternehmens, präsentiert Audi seine Produkte, seine Tradition und sein gesellschaftliches Engagement. Das Audi Forum ist als Mittelpunkt für persönliche Begegnungen von Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden und Besuchenden aus der ganzen Welt gestaltet. Es umfasst vielfältige Angebote: von Erlebnisführungen durch das Werk und Ausstellungen im Audi museum mobile über die Erlebnisabholung für Neuwagenkunden bis hin zur Gastronomie. Hinzu kommen Konzerte und weitere Veranstaltungen, die Filmauswahl im Audi Programmkino, sowie der Audi Shop und der Museumsladen.
Technologiepark incampus: Der incampus ist ein Hightechareal im Südosten von Ingolstadt. Auf dem ehemaligen Raffineriegelände arbeitet Audi gemeinsam mit Partnern an der Zukunft der Mobilität. Zu finden sind hier unter anderem das Fahrzeugsicherheitszentrum und ein Rechenzentrum von Audi sowie Einrichtungen der Volkswagen-Softwareschmiede Cariad. Saniert wurde das stark belastete Gelände in Zusammenarbeit von öffentlicher Hand und Audi.
- Das Audi Fahrzeugsicherheitszentrum ermöglicht Tests, die deutlich über die derzeitigen Anforderungen in den verschiedenen Märkten hinausgehen. Somit lässt sich die Anlage an zukünftige Entwicklungen flexibel anpassen. Das Gebäude verfügt unter anderem über Anlaufbahnen mit 250 Metern Gesamtlänge, einen mobilen 100-Tonnen-Crashblock und die Möglichkeit, zwei Fahrzeuge im 90-Grad-Winkel kollidieren zu lassen. Weitere hochmoderne Ausrüstung von Highspeed-Kameras bis hin zu energieeffizienten LED-Lichtsystemen unterstützt das Team vor Ort bei seiner Arbeit. Ein Dummy-Labor, Komponentenprüfstände, Werkstätten und Büros komplettieren das Fahrzeugsicherheitszentrum.
- Das Rechenzentrum unterstützt die Zukunftsprojekte der AUDI AG mit modernster Hard- und Software. Auf einer Geschossfläche von fast 10.000 Quadratmetern sind dort etwa 800 Server- und Datenschränke verfügbar.
- Die Energiezentrale stellt Energie bereit und steuert das modular aufgebaute energetische Konzept für den incampus. Dieses basiert auf drei Grundbausteinen: einem wasserbasierten Rohrleitungssystem, reversiblen Wärmepumpen und einem Cross Energy Concept. Über das Rohrleitungsnetzwerk und die reversiblen Wärmepumpen werden Gebäude auf dem incampus mit der Abwärme aus anderen Gebäuden, etwa dem Rechenzentrum, beheizt. So wird Energie eingespart und Energie, die andernfalls ungenutzt verpuffen würde, wird upgecycelt.
- Zur Nutzung überschüssiger Wärmeenergie wird ein ehemaliges Feuerlöschbecken aus der Raffineriezeit als thermischer Langzeitspeicher in das Konzept integriert. Dieser sogenannte Kies-Wasser-Speicher dient auch als Demonstrator für ein EU-Forschungsprojekt.
- Cariad ist mit einem Kompetenzzentrum am incampus angesiedelt. Der Technologiepark bietet den IT-Expertinnen und Experten des Softwareunternehmens ein attraktives Umfeld.
- Die Stadt Ingolstadt und Audi haben mit modernster Technologie eine Industriebrache, ein ehemaliges Raffineriegelände, saniert und revitalisiert, ohne zusätzlich Flächen zu versiegeln.
- Dieses Renaturierungsprojekt ist eines der größten in Deutschland.
Smart City und Mobilität der Zukunft: Audi plant für die Zukunft und arbeitet gemeinsam mit der Stadt Ingolstadt und weiteren Partnern an Innovationen für die Mobilität im Raum Ingolstadt. Die Bandbreite reicht von Maßnahmen für einen attraktiven Radverkehr über Initiativen für den öffentlichen Personennahverkehr bis hin zur Nutzung der 5G-Technologie. So hat Audi die Forschungsprojekte IN2Lab und 5GoIng unterstützt. Während der Laufzeit dieser Forschungsinitiativen ist ein Absicherungssystem für automatisierte Fahrfunktionen entstanden sowie ein Testfeld, in das auch komplexe Verkehrsknotenpunkte und neue Kommunikationstechnik eingebunden wurden. Die Teststrecke verbindet den incampus mit der Autobahn-Anschlussstelle Ingolstadt-Süd und führt so nahtlos zum Digitalen Testfeld Autobahn auf der A 9. Dort werden auf dem Abschnitt zwischen Nürnberg und München vernetzte und automatisierte Fahrfunktionen getestet.
Audi hat sich außerdem an einem virtuellen Testfeld für vernetztes und autonomes Fahren im urbanen Verkehr in Ingolstadt beteiligt. Unter dem Projektnamen SAVeNoW haben die Partner anhand eines realitätsnahen Modells der Stadt Ingolstadt Verkehrsaspekte wie Effizienz und Sicherheit untersucht und den Nutzen autonomer Fahrfunktionen erprobt. Die Simulationen und die ermittelten Sensordaten unterstützen eine innovative Verkehrsplanung.
Zudem engagiert sich Audi bei Initiativen für einen optimierten Bus- und Bahnverkehr. Mit dem Bahnhalt Ingolstadt Audi gibt es seit 2019 eine Station direkt am Werkgelände. Das Gemeinschaftsprojekt des Freistaats Bayern, der Stadt Ingolstadt, der Deutschen Bahn und der AUDI AG verbessert das Mobilitätsangebot nachhaltig. Mitarbeitende von Audi aus dem Umland gelangen ohne Stau und ohne Parkplatzsuche umweltfreundlich mit der Bahn zur Arbeit.
Mit einem eigens entwickelten digitalen Tool unterstützt Audi ein Projekt für einen noch attraktiveren öffentlichen Personennahverkehr in der Region. Das sogenannte Wohnort-Cluster ist programmiert, Pendlerströme bei Audi zu erfassen, und steht auch den Projektpartnern zur Verfügung. Die per Tool ermittelten Werte fließen in das Projekt ein und helfen zusammen mit ergänzten Mobilitätsdaten, die Nahverkehrsangebote zielgerichtet auszubauen.
Zukunftsorientierte Mobilität treibt Audi an seinen Standorten in Deutschland auch dank eines Netzwerks mit Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge voran. Erste Ladepunkte sind 2018 entstanden, und das Unternehmen baut dieses Netzwerk auch am Standort Ingolstadt weiter aus. Zum 31.12.2024 waren bei Audi an den deutschen Standorten mehr als 3.100 Ladepunkte in Betrieb. Dies schließt sowohl internes Laden, beispielsweise für Forschungsfahrzeuge, als auch Laden für Mitarbeitende und Besuchende ein. Am Standort Ingolstadt stehen externe Ladepunkte etwa in Parkhäusern der AUDI AG und im Bereich des Audi Forum Ingolstadt zur Verfügung. Zudem ermöglicht Audi den Aufbau zusätzlicher Lademöglichkeiten in Ingolstadt. So betreiben die Stadtwerke Ingolstadt einen Schnellladepark auf dem Gelände des incampus.
Münchsmünster
In Münchsmünster bündelt Audi sehr effizient Hochtechnologie auf einem 54 Hektar großen Areal im Kompetenzzentrum für Hightech-Fahrwerkteile, Aluminium-Strukturbauteile und Pressteile. Seit 2013 entstehen hier mithilfe innovativer Produktionsmethoden formgehärtete Stahlblechumfänge und Aluminium-Druckgussteile für den Leichtbau. Die Modul-/Systemfertigung und das Presswerk in Münchsmünster sind ein wichtiger Teil der Fahrzeugfertigung Ingolstadt. Mehr als 700 Mitarbeitende sind im Dreischichtbetrieb beschäftigt. Im Jahr 2024 sind rund 15 Millionen Fahrzeugbauteile gefertigt worden.
Neuburg
Audi Neuburg ist die Heimat der Audi Driving Experience, der Audi Sport GmbH, der Audi Formula Racing GmbH und der Ducati Motor Deutschland GmbH. Zudem testet die Technische Entwicklung hier Fahrerassistenz- und Sicherheitssysteme. Das 47 Hektar große Hightech-Areal von Audi befindet sich in Neuburg an der Donau, rund 20 Kilometer westlich von Ingolstadt. Insgesamt bietet der Standort über 500 Arbeitsplätze. Kundschaft und Gäste von Audi können in Neuburg Modelle hautnah erleben, etwa bei Kursen auf verschiedenen Parcours. Auch ein sogenannter Prototypen-Führerschein, wichtig für Zulieferer und Entwickler, wird angeboten. Vom Standort in Neuburg aus unterstützt die Audi Sport GmbH über die Abteilung Audi Sport customer racing auch die Aktivitäten Ihrer Kunden für weltweite Renneinsätze.
Die Audi Formula Racing GmbH entwickelt und fertigt am Standort Neuburg die Antriebseinheit für den Formel-1-Einstieg der Marke im Jahr 2026. Dank der bereits vorhandenen Infrastruktur konnte die Entwicklung der Power Unit im Jahr 2022 unmittelbar beginnen, während gleichzeitig eine umfassende Modernisierung und Erweiterung für das F1-Projekt umgesetzt wurde. Ein neues Gebäude mit rund 3.000 Quadratmetern Grundfläche erweitert das Prüffeld und beherbergt spezialisierte Werkstätten und Labore. Insgesamt verfügt Audi in Neuburg über 22 hochmoderne Motoren- und Komponentenprüfstände für die Formel 1.
Die Technische Entwicklung von Audi führt auf dem Gelände Entwicklungsfahrten mit Technikträger-Automobilen durch und prüft unter anderem Fahrassistenz- und Kamerasysteme der neuesten Generation.
Die Ducati Motor Deutschland GmbH hat ihren Sitz bei Audi Neuburg und vertritt als deutsche Tochtergesellschaft den italienischen Motorradhersteller Ducati Motor Holding spa.
Technische Entwicklung und Design
Die Mitarbeitenden aus verschiedenen Bereichen von Design bis Technik gestalten den gesamten Produktentstehungsprozess: Im Design, in neuen Fahrzeugkonzepten, in der Entwicklung von Motoren und Getrieben, in der Elektrifizierung des Antriebsstrangs sowie in der Elektrik, der Elektronik, dem Aufbau und der Fahrwerkentwicklung. Bereichsübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht kundenfokussierte Lösungen für strategische Innovationsfelder wie Digitalisierung, nachhaltige Antriebsformen und Premium-Mobilitätserlebnisse.
- Vernetzte Entwicklung durch „Systems Engineering“: Neue Formen der geschäftsbereichsübergreifenden Zusammenarbeit schaffen die Voraussetzungen, um hochkomplexe technische Systeme zu beherrschen. Dabei stehen Produktanforderungen und Funktionen im Fokus.
- Das Design Center ist eine digitale Design-Manufaktur. Audi hat einen neuen, innovativen Designprozess entwickelt, der Vorteile modernster 3D-Visualisierung mit den Stärken klassischer Modelleurshandwerkskunst verbindet. Die Teams arbeiten hier auf einer Fläche von 37.180 Quadratmetern.
- Im Aggregate-Center befinden sich die Arbeitsplätze von Ingenieurinnen und Ingenieuren sowie diverse Prüfeinrichtungen und Sondermesstechniken. Hier werden sämtliche Antriebsarten entwickelt und umfassend getestet.
- Das Projekthaus „Hochvoltbatterie“ ist als Kompetenzzentrum aus Technischer Entwicklung, Produktion und Partnerunternehmen entstanden.
- Unter Strom im Elektronikcenter: Hier werden schon frühzeitig alle elektrischen Geräte, Kabel, Sensoren und Steuergeräte umfassenden Tests unterzogen, um die Digitalisierung im Fahrzeug realisieren zu können. Früher war hier der Schwerpunkt Kabel, Elektrik und Steuergeräte. Mittlerweile ist es die zentrale Anlaufstelle für Softwareentwicklung im Fahrzeug. Der Wandel von Kabel zu Software-Integration schreitet voran und aktuell stehen Softwarevalidierung und Freigaben im Entwicklungsprozess im Mittelpunkt.
- Virtueller Audi „zum Einsteigen“ im Design-Check: Im Virtual-Reality-(VR-)Studio betrachten die entwickelnden Teams Fahrzeugmodelle realistisch und detailgetreu, bevor sie entstehen.
- In der UX/UI Entwicklung werden kundenzentrierte Konzepte holistisch entlang der Customer Journey von der Innovation bis zur Konzeptfreigabe in einer Hand gestaltet.
- Im Lichtassistenzzentrum, einem 120 Meter langen befahrbaren Lichtkanal, entsteht die wegweisende Lichttechnik von Audi mit Innovationen wie Matrix-LED-Scheinwerfern und Laserlicht.
- Windfest im Windkanal-Zentrum mit Aeroakustik-, Thermo- und Klima-Windkanal: Bei Geschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde arbeiten Expertinnen und Experten an der optimalen Aerodynamik.
- Im neu entstehenden Hochfrequenzzentrum führt Audi in Zukunft alle relevanten Tests rund um Funk und elektromagnetische Verträglichkeit auf Gesamtfahrzeugebene zentral an einem dafür optimierten Ort durch. Der Spatenstich erfolgte im Oktober 2024.
Mobilität der Zukunft
- Um die Transformation zu E-Mobilität und Digitalisierung zu meistern, braucht es neue Schlüsselkompetenzen, die Audi insbesondere innerhalb seiner Belegschaft fördert.
- Einen großen Stellenwert hat dabei die Förderung von Nachwuchsfachkräften. Als zukunftsorientiertes Unternehmen passt die AUDI AG ihre Ausbildungsberufe und dualen Studienprogramme laufend an den Wandel und die strategischen Zukunftsfelder an. Mehr als 1.260 Auszubildende und über 240 dual Studierende arbeiten bei Audi in Ingolstadt an der Zukunft der Mobilität. Im Herbst 2024 haben am Ingolstädter Standort 409 Jugendliche ihre Ausbildung und 115 Studierende ein duales Bachelor- bzw. Masterstudium bei Audi begonnen. Im Sinne des lebenslangen Lernens setzt Audi in der Transformation auf eine gezielte Qualifizierung und Weiterbildung seiner bestehenden Belegschaft und denkt Transformation von der Ausbildung bis zur Rente.
Rund 400 Millionen Euro hat das Unternehmen in den vergangenen drei Jahren in die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeitenden investiert.