Team Audi Sport mit guten Einzelergebnissen und Rückschlägen bei der Rallye Dakar
- 14 Tages-Podien und sieben Mal unter den Top 3 der Gesamtwertung
- Elektrisches Antriebskonzept des Low-Emission-Rennwagens hocheffizient
- Vorstandsmitglied Oliver Hoffmann: „Wir sind 2024 wieder dabei“
Der Einsatz hat sich gelohnt: Das Team Audi Sport hat die Rallye Dakar 2023 trotz verschiedener Rückschläge bis zum Schluss mit Innovation und Leistungsfähigkeit geprägt. In der Bilanz des Audi RS Q e-tron mit seinem elektrischen Antriebskonzept stehen insgesamt 14 Podiumsergebnisse an 15 Veranstaltungstagen inklusive des Prologs. Darüber hinaus führten die Audi-Piloten die Rallye in Saudi-Arabien mit dem Prototyp erstmals drei Tage lang an. Eine Reihe von Reifenschäden, die unfallbedingten Ausfälle von Carlos Sainz/Lucas Cruz und Stéphane Peterhansel/Edouard Boulanger sowie ein hoher Zeitverlust bei Mattias Ekström/Emil Bergkvist verhinderten jedoch ein besseres Ergebnis als Rang 14.
Oliver Hoffmann, Vorstand der Technischen Entwicklung bei Audi, besuchte das Motorsport-Team am Finalwochenende in Saudi-Arabien und anerkannte viele Leistungen: „Das Tempo unseres innovativen Audi RS Q e-tron war schon zu Beginn gut und zeigte sich auch am Schluss. Leider hatten wir in der Wüste auch Pech und viele Reifenschäden. Trotz der Rückschläge hat das Team dank starker Leistungen eine Zielankunft gefeiert. Wir werden nun alle Bereiche analysieren. Ein Podium war unser Ziel. Das bleibt es auch weiterhin, denn wir werden 2024 auf jeden Fall erneut antreten.“ Nach dem zweiten Einsatz bei der Rallye Dakar zog auch Rolf Michl, Motorsport-Chef von Audi, ein gemischtes Fazit: „Wir haben bei dieser Ausgabe der Rallye Dakar alle Höhen und Tiefen erlebt. Die Spitzenergebnisse in den Tageswertungen zeigen, dass wir mit unserem innovativen RS Q e-tron zu den Schnellsten zählen. Und das mit einem Auto, das die geringsten Emissionen erzeugt. Von Reifen- und Fahrwerksschäden bei Hindernissen auf den rauen Pisten bis zu den Unfällen haben wir aber auch viele Enttäuschungen erlebt. Nun arbeiten wir gründlich alle Aspekte auf.“ Umso bemerkenswerter sind die Motivation und die Leistungen des Teams Audi Sport im Biwak, aber auch durch die Race-Truck-Mannschaft auf den Prüfungen. „An 15 Veranstaltungstagen hat das Team beim abendlichen Service alles gegeben. Das Gleiche gilt für Michael Baumann, Philipp Beier und Audi Sport-Ingenieur Sebastian Lindner im Race Truck“, sagt Uwe Breuling, Leiter Fahrzeugeinsatz. „Der gemeinsame starke Einsatz von Q Motorsport und von unseren Mitarbeitenden hat sich gelohnt. Ohne sie wären die guten Einzelergebnisse und die Zielankunft undenkbar gewesen.“
Mattias Ekström/Emil Bergkvist haben die härteste Wüstenrallye der Welt nach dem Prolog angeführt, ihre Teamkollegen Carlos Sainz/Lucas Cruz an den beiden Folgetagen. Eine Serie von 14 Reifenschäden auf den ersten vier Wüstenprüfungen, verteilt auf alle drei Fahrermannschaften, kostete Audi jedoch wertvolle Zeit. Es folgten weitere Rückschläge, als sich Carlos Sainz das Fahrwerk im Geröll der dritten Etappe sowie bei einem Unfall auf der sechsten Etappe beschädigte. Ebenso zerstörte ein im Wüstenstaub nicht sichtbarer Stein auf der siebten Prüfung eine Radaufhängung am Auto von Mattias Ekström. Der 14-malige Dakar-Sieger Stéphane Peterhansel war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Rennen. Nach dem Sprung von einer Düne landete sein Auto so hart, dass Beifahrer Edouard Boulanger mit Rückenschmerzen in ein Krankenhaus gebracht wurde. Die diagnostizierte Wirbelverletzung behandelten anschließend Spezialisten in Deutschland. „Drei Tagesergebnisse unter den ersten drei haben gezeigt, was möglich war“, sagt Stéphane Peterhansel. „An meinen Unfall, der alle Hoffnungen zunichte gemacht hat, habe ich allerdings keine Erinnerung mehr.“ Noch am Tag vor ihrem Ausfall lag die französische Fahrerpaarung auf Gesamtrang zwei in aussichtsreicher Position. Mit Carlos Sainz/Lucas Cruz folgte ein zweites Audi-Fahrerduo nur knapp dahinter an vierter Stelle. „Dann aber schien es, dass in diesem Jahr nichts zu unseren Gunsten lief“, resümierte Carlos Sainz. „Das gesamte Team war gut vorbereitet, aber zwei Unfälle haben unsere Zielankunft verhindert. So kann Motorsport leider manchmal sein.“ Fünf Mal kamen der Spanier und sein Copilot Lucas Cruz bis zu ihrem Ausfall in den Tageswertungen unter den ersten drei ins Ziel.
Alle Hoffnungen ruhten damit auf Mattias Ekström/Emil Bergkvist. Die Schweden, die erst ihre dritte Rallye Dakar bestreiten, meisterten den anspruchsvollen Wettbewerb mit mehr als 4.200 Prüfungskilometern und fast 8.900 Kilometern Gesamtlänge einmal mehr als beste Audi-Mannschaft. „Es war eine harte Rallye: Wir haben auch nach den hohen Zeitverlusten nie aufgegeben“, sagte der zweimalige DTM-Champion und Rallycross-Weltmeister Ekström. „Wenn wir an einzelnen Tagen kein Vertrauen ins Roadbook hatten, haben wir etwas Tempo herausgenommen, ansonsten haben wir uns mit der Spitze gemessen.“ Mit großem Erfolg: Ab der neunten Etappe lagen die Skandinavier sechs Mal in Folge unter den besten vier. In den anspruchsvollen Sanddünen im Empty Quarter erzielten Ekström/Bergkvist am 12. und 13. Januar auf der Marathon-Prüfung ohne abendlichen Service sogar die Tagesränge drei und zwei. Insgesamt sechs Mal lagen sie bei der Rallye Dakar 2023 unter den besten drei in den Etappenwertungen. Fast sieben Stunden Rückstand nach den Reparaturen am eigenen Auto, aber auch ihrer Hilfe für ihren Teamkollegen Sainz bedeuteten am Ende Gesamtrang 14.
„Die Rallye Dakar ist in mancherlei Hinsicht in diesem Jahr zu ihren Wurzeln zurückgekehrt“, analysierte Sven Quandt, Teamchef von Q Motorsport, der als früherer Fahrer und Teambesitzer auf rund drei Jahrzehnte Erfahrung blickt. „Der unerbittliche Rhythmus, die Rückschläge für eine Reihe von Spitzenpiloten, entsprechend große Verschiebungen im Klassement, die Länge vieler Prüfungen und das anspruchsvolle Terrain erinnern an die Vergangenheit. Ich freue mich, dass wir als Mannschaft mit Audi diesen Wettbewerb bewältigt und die Zielankunft ermöglicht haben. Für Mattias und Emil ist diese Disziplin immer noch relativ neu. Hut ab vor ihren Leistungen.“
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