Riesenjubel in Assen: Audi-Pilot Frijns feiert ersten DTM-Sieg vor heimischem Publikum
- Niederländer gewinnt das Samstagsrennen auf dem TT Circuit in Assen
- Audi RS 5 DTM überlegen: 14. Pole-Position in Folge und Fünffacherfolg
- Audi-Piloten lassen die Fans an der Rennstrecke schon vor dem Start jubeln
Einen besseren Moment hätte sich Robin Frijns für seinen ersten Sieg in der DTM nicht aussuchen können: Der niederländische Audi-Pilot triumphierte am Samstag in Assen vor heimischem Publikum.
Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie waren bei einem DTM-Rennen wieder Zuschauer zugelassen. Die Audi-Piloten ließen diese schon vor dem Start jubeln, als sie vor der Haupttribüne Schilder mit einer emotionalen Botschaft hochhielten: „DTM fans, welcome back! We have really missed you!“
Nach 36 Runden hatten die niederländischen Fans erneut Grund zum Jubeln: Lokalmatador Robin Frijns vom Audi Sport Team Abt Sportsline überquerte die Ziellinie nach einem spannenden Duell mit Loïc Duval vom Audi Sport Team Phoenix erstmals in seiner DTM-Karriere als Sieger. „Auf diesen Moment musste ich fast drei Jahre warten“, sagte Frijns. „Ich war oft ganz nah dran, aber irgendetwas kam immer dazwischen. Ich stand in der DTM schon häufig auf dem Podium, aber noch nie ganz oben. Umso schöner ist es, dass es ausgerechnet hier in Assen geklappt hat, wo erstmals wieder Fans dabei sein durften. Es hätte wirklich keinen besseren Ort für meinen ersten DTM-Sieg geben können.“
Erst in Runde 30 gelang es Frijns, den bis dahin führenden Loïc Duval zu überholen. Der Franzose war mit seinem Audi RS 5 DTM auf zunächst feuchter Strecke von der Pole-Position ins Rennen gegangen. „Wenn du so lange führst, willst du das Rennen auch gewinnen“, sagte Duval. „Aber ich hatte mit den Reifen zu kämpfen. Im ersten Stint haben die Vorderreifen abgebaut, im zweiten die Hinterreifen. Mit Push-to-Pass und DRS konnte Robin aufschließen und mich kurz vor Schluss überholen. Ich konnte bis zum Schluss dranbleiben, war aber nie nahe genug, um ohne Risiko zu attackieren. Dass ein Niederländer in den Niederlanden gewinnt, ist eine tolle Story, aber morgen möchte ich ganz nach oben aufs Podium.“
Nico Müller verteidigte mit Platz drei in seinem ersten DTM-Rennen als Papa seine Führung in der Fahrerwertung. Der Schweizer fiel in der Startrunde vom zweiten auf den sechsten Platz zurück. „Ich war neben Robin (Frijns) eingeklemmt“, sagte Müller. „Wenn man am Anfang so viele Plätze verliert, ist Platz drei noch ein gutes Ergebnis. Der Reifenverschleiß war nicht so hoch, wie wir alle erwartet hatten. Ich hatte einen tollen Boxenstopp, mit dem ich an René (Rast) vorbeikam. Danke dafür ans Team! Ich freue mich für die Jungs und auch meinen Teamkollegen Robin, der bei seinem Heimrennen seinen ersten Sieg geschafft hat – und das völlig verdient. Er hat schon oft gezeigt, dass er das Zeug dazu hat. Jetzt hat er ihn endlich.“
Platz vier im Samstagsrennen ging an Mike Rockenfeller. Der Vorjahressieger zögerte seinen Reifenwechsel lange hinaus und nutzte in der Schlussphase den Vorteil der frischeren Reifen, um sich immer näher an die Spitzengruppe heranzuschieben. „Für René (Rast) hat es gereicht, der Rückstand auf die ersten drei war nach dem ersten Stint aber etwas zu groß.“
René Rast vom Audi Sport Team Rosberg wurde am Samstag Fünfter. „Das war ein schwieriger Tag für mich“, sagte der Titelverteidiger. „Im Qualifying habe ich auf meiner schnellsten Runde einen Fehler gemacht. Von Startplatz sechs kam ich gut nach vorn, aber am Ende haben die Reifen einfach aufgegeben, obwohl ich sie geschont habe. Das müssen wir erst einmal verstehen.“
Teamkollege Jamie Green konnte das Rennen wegen einer defekten Batterie nur mit Verspätung aufnehmen. Der Brite musste sich darauf beschränken, Erfahrungen für das zweite Rennen am Sonntag zu sammeln.
Ferdinand Habsburg holte als Achter bereits zum dritten Mal Punkte für das Kundenteam WRT Team Audi Sport. Im Qualifying glänzte der Österreicher mit der viertschnellsten Zeit.
„Dass Robin ausgerechnet hier in Assen gewinnt, wo der Reifenverschleiß immer besonders stark ist, habe ich nicht erwartet“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Umso mehr freue ich mich für ihn. Wir hatten vor diesem Rennen große Sorgen wegen der Reifen und hatten bei einigen Autos sogar zwei Boxenstopps eingeplant. Aber mit der feuchten Strecke am Anfang des Rennens war der Reifenverschleiß geringer als erwartet. Alle Fahrer haben es geschafft, mit einem Stopp durchzukommen. Wir haben fantastisches Racing gesehen, die 14. Pole-Position in Folge für Audi in der DTM und einen weiteren Fünffachsieg.“