Nachhaltig und dynamisch: Audi-Azubis zeigen Umweltideen auf der Landesgartenschau
- Auszubildende nutzen gebrauchte Komponenten und bauen agiles Elektro-Kart
- Kinder erleben gedrosselte Kart-Version auf einem Parcours auf der Gartenschau
- Azubis präsentieren weitere Exponate wie selbst gebautes Insektenhotel
Fast zwei Jahre lang haben Auszubildende von Audi für die Landesgartenschau Ingolstadt (21. April bis 3. Oktober 2021) geplant, geschraubt, geschnitten und gebaut – komplett eigenständig und sehr umweltbewusst. Das Ergebnis: ein begrünter, kindgerechter Rundkurs für Elektro-Karts, ein Insektenhotel in einem knallgelben Audi, ein Umwelt-Glücksrad aus einer Felge und das selbst konstruierte Audi eKart mit gebrauchten Materialkomponenten.
„Plant, baut und präsentiert einen Rennparcours unter dem Motto ‚Umwelt, Nachhaltigkeit und Geschicklichkeit für Kinder und Jugendliche.“ So lautete der Auftrag der Ausbildungsleitung im November 2019 für ein Projekt auf der Landesgartenschau Ingolstadt. Von Beginn an lag die gesamte Aktion – von der Idee über die Konzeption bis zur Durchführung – komplett in den Händen der Auszubildenden von Audi. Allein das Planen, Koordinieren und Organisieren waren schon sehr anspruchsvoll, weil im Team zeitweise mehr als ein Dutzend junge Leute aus vielen Berufsgruppen gleichzeitig mitmachten: kaufmännische Azubis genauso wie Kraftfahrzeugmechatroniker_innen, Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker_innen, Werkzeugmechaniker_innen, Fahrzeuglackierer_innen und Fachinformatiker_innen.
Die Ergebnisse sind genauso sehenswert wie zukunftsorientiert. Die Auszubildenden präsentieren sie in drei Zeiträumen von Ende Juli bis Ende August 2021 (vom 26. bis 28. Juli, vom 2. bis 4. August und vom 23. bis 26. August) auf der Landesgartenschau Ingolstadt.
Besonders stolz sind alle Beteiligten auf das Audi eKart, das zwei Auszubildende – Daniel Hiesch und Emre Akkurt, die inzwischen als Kraftfahrzeugmechatroniker arbeiten – im Rahmen des Projektes gebaut haben. Rahel Frey, Rennfahrerin bei Audi Sport, testete das Audi eKart, das bis zu 140 Stundenkilometer fährt und eine Reichweite von 100 Kilometern hat, bereits auf einer Rennstrecke: „Beeindruckend, danke dafür!“ (Link: https://www.audi.com/de/career/working-world/exploring-apprenticeship.html) Die beiden Konstrukteure sind ebenfalls zufrieden: „Es hat einfach alles geklappt“, sagt Emre Akkurt. Denn ihr elektrisch angetriebenes Kart ist nicht nur aus wiederverwendetem Material nachhaltig hergestellt – etwa aus einem schon gebrauchten Zellmodul des Audi e-tron –, sondern ist auch extrem schnell und sehr wendig.
Nicht minder aufwendig waren Planung und Konstruktion des Rennkurses, der einen Durchmesser von 90 Metern hat. Hier fahren die Kids (im Alter von vier bis zehn Jahren) mit dem „kleinen Verwandten“ des eKarts, dem Audi e-tron Racer. Bei diesem Kart ist der Motor entsprechend der Zielgruppe gedrosselt, damit das Fahrzeug besonders leicht und sicher zu führen ist. Der „große Verwandte“ – das selbstgebaute, superschnelle eKart – ist als Ausstellungsstück aber auch dabei, es kann auf dem Stand bewundert werden.
Begrünt ist der Rundkurs mit jungen Eichen, Eschen, Buchen und Erlen, die nach der Aktion an einem anderen Ort weiterwachsen werden. Zusammen mit der Audi Stiftung für Umwelt haben die Azubis schon ein Projekt zur Aufforstung heimischer Wälder geplant.
Für die Präsentation auf der Landesgartenschau über mehrere Wochen organisierten sie Früh- und Spätschichten, planten die Gestaltung mit Pflanzen und Abgrenzungen aus Holz und organisierten Transport und Aufbau des Parcours. Damit die Kinder vor oder nach der Fahrt mit dem Audi e-tron Racer auch etwas lernen und gewinnen können, haben die Azubis aus einer Felge ein Glücksrad gebaut.
„Die Organisation des Schichtsystems war sehr aufwendig“, berichtet Lucas Papke, der sich im ersten Jahr seiner Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker befindet. Immerhin sind auf der Landesgartenschau über einen Zeitraum von mehreren Wochen an insgesamt neun Aktionstagen in zwei Schichten pro Tag jeweils sieben Azubis aktiv – zeitweise von sechs Uhr morgens bis sechs Uhr abends. Sein Fazit lautet dennoch: „Das komplette Projekt macht viel Spaß.“
Bewundernde Kommentare zieht auch ein zweites Second-Life-Produkt des Projektes auf sich: ein Insektenhotel in einem knallgelben Audi S3. Die Azubis haben dafür ein altes Modell in der Mitte geteilt und auseinandergeschnitten, die scharfen Gegenstände herausgenommen, einen großen Block aus Holz verbaut und dem neuen Lebensraum für Insekten eine gelbe Motorhaube aufgesetzt. In dieses Dach ist zusätzlich eine Photovoltaikanlage eingebaut, damit die Heckleuchten des Insektenhotels eigenständig angesteuert werden können. Die Elektronik und die Software für die Lichtanlage haben die Azubis selbst entwickelt. „Das ist jetzt schon super geworden“, kommentiert einer der Beteiligten, Nico Swiontek, der sich im zweiten Jahr seiner Ausbildung zum Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker befindet.
Voll des Lobes sind die Ausbilder. „Die Ergebnisse des Projektes sind hervorragend“, sagt Matthias Beck, Leiter der Ausbildung Fahrzeugtechnik. Er hebt den Ideenreichtum und die Eigeninitiative der Auszubildenden von Audi bei der Gestaltung des Parcours hervor: Das Konzept, Kindern E-Mobilität, Nachhaltigkeit und Biodiversität näherzubringen, haben die Azubis laut Beck ganz allein geplant und gemanagt. Die Auszubildenden haben zudem sehr engagiert viele Stunden zusätzlich zu ihren üblichen Aufgaben an dem Projekt gearbeitet: „Wir leben soziales und ökologisches Engagement vor – mit einem großartigen Teamgeist“, lobt Ausbilder Thomas Seemann. „Die Gesamtleistung ist toll. Hut ab!“
Audi engagiert sich im Rahmen der Landesgartenschau Ingolstadt mit weiteren Aktionen rund um Technik und Natur sowie mit Ausstellungen. Die Aktionen und Events finden vorbehaltlich der jeweils zum Veranstaltungszeitpunkt gültigen Corona-Auflagen statt