Meister-Triple perfekt: Audi sichert sich auch den DTM-Fahrertitel vorzeitig
- Nach Dreifacherfolg in Zolder: DTM-Champion 2020 fährt einen Audi RS 5 DTM
- Pole-Position, überlegener Start-Ziel-Sieg und schnellste Runde für René Rast
- Alle drei Titelkandidaten am Samstag auf dem Podium
Das Meister-Triple ist perfekt: Mit einem Dreifacherfolg im belgischen Zolder hat sich Audi in der DTM nach der Hersteller- und der Teammeisterschaft auch vorzeitig den Fahrertitel gesichert. Am Samstag standen jene drei Fahrer auf dem Podium, die den Titel bei den noch verbleibenden fünf Rennen unter sich ausmachen werden: René Rast, Robin Frijns und Nico Müller.
Für Audi ist es der zwölfte Fahrertitel in der DTM und das vierte Titel-Triple nach 2004, 2017 und 2019. „So früh in der Saison alle drei Meistertitel in der Tasche zu haben, ist außergewöhnlich“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Ich glaube nicht, dass es das in der DTM überhaupt schon einmal gegeben hat. Es zeigt, wie unglaublich die Saison 2020 für Audi ist. Heute war wieder ein fantastischer Tag für die Vier Ringe: Wir hatten alle drei Titelaspiranten auf dem Podium und haben uns auch den dritten Titel gesichert.“
Mann des Tages war René Rast vom Audi Sport Team Rosberg. Im Qualifying verdrängte der zweimalige DTM-Champion BMW-Pilot Timo Glock in letzter Sekunde von Startplatz eins. Damit verhinderte Rast, dass die Serie von Pole-Positions von Audi in der DTM unterbrochen wird. Zum 20. Mal in Folge startete ein Audi RS 5 DTM vom besten Startplatz.
Obwohl er auf der noch feuchten Seite der Rennstrecke starten musste, übernahm Rast im Rennen sofort die Führung und fuhr anschließend einen überlegenen Start-Ziel-Sieg heraus, den er auch noch mit der schnellsten Runde krönte. „Mein Dank gilt heute meinem Team, denn ich glaube, wir hatten das mit Abstand schnellste Auto im ganzen Feld“, sagte Rast, nachdem er die Ziellinie mit einem Vorsprung von mehr als 18 Sekunden überquert hatte. „Es ist ein gigantisches Gefühl, so zurückzukommen. Heute hatten wir die Pace, die uns zuletzt fehlte. Wir haben gezeigt, dass man uns nicht abschreiben darf. 2017 haben wir einen ähnlichen Rückstand in der Meisterschaft noch aufgeholt.“
Mit seiner 17. Pole-Position und dem 20. Sieg in der DTM verkürzte Rast den Rückstand auf Tabellenführer Nico Müller in der Meisterschaft auf 34 Punkte. Der Schweizer aus dem Audi Sport Team Abt Sportsline musste sich im Qualifying mit Platz sieben begnügen. „Ich war mit der Balance meines Autos nicht glücklich“, sagte Müller. „Dadurch haben wir uns in eine schwierige Position für das Rennen gebracht. Auf einer Strecke, auf der man nur sehr schwer überholen kann, noch Dritter zu werden, ist ziemlich gut. Aber klar ist, dass wir morgen wieder vor René und Robin seinen wollen. Dafür werden wir über Nacht hart arbeiten.“
Auch Müllers Teamkollege Robin Frijns konnte als Zweiter den Rückstand in der Gesamtwertung reduzieren. Der in Belgien lebende Niederländer hatte am Freitag in beiden freien Trainingssitzungen die Bestzeit erzielt. Von Startplatz drei schob sich Frijns im Rennen sofort auf Platz zwei hinter René Rast nach vorn, konnte das Tempo des Führenden aber nicht mitgehen. „Leider habe ich nach meinem Boxenstopp einen Platz an Timo (Glock) verloren, das hat mich ziemlich viel Zeit gekostet“, sagte Frijns. „Ich musste meine Reifen ein paar Runden lang sehr hart rannehmen, um mir Platz zwei zurückzuholen. Danach habe ich mich nur noch darauf beschränkt, den zweiten Platz zu sichern, und meine Reifen geschont. Das Ergebnis ist gut, aber morgen müssen wir schneller sein.“
Grund zum Jubeln hatte beim Heimspiel auch das Kundenteam WRT Team Audi Sport: Harrison Newey gelang mit Platz fünf das bisher beste Ergebnis seiner noch jungen DTM-Karriere. Der erst 22 Jahre alte Brite hatte bereits mit dem achten Startplatz aufhorchen lassen und fuhr im Rennen lange vor Nico Müller. Auch Ferdinand Habsburg holte mit Platz sieben Punkte für das belgische Audi-Kundenteam.
Magere Ausbeute dagegen für das Audi Sport Team Phoenix: Mike Rockenfeller lag zu Beginn des Rennens auf Platz drei. Der DTM-Champion des Jahres 2013 fiel ans Ende des Feldes zurück, als beim Boxenstopp das pneumatische Hebesystem seines Audi RS 5 DTM nicht funktionierte. „Rocky“ kämpfte sich noch auf Platz acht nach vorn. Teamkollege Loïc Duval musste wegen eines Frühstarts eine Fünf-Sekunden-Strafe absitzen und wurde Zehnter.
Vorzeitig aufgeben musste Jamie Green: Der Brite hatte mehrere Berührungen mit Philipp Eng. Dabei wurde sein Audi RS 5 DTM so stark beschädigt, dass er sein Auto nach 29 Runden in der Boxengasse parken musste.
Davon profitierte vor allem das Audi Sport Team Abt Sportsline, das den Vorsprung in der Teamwertung auf 224 Punkte ausbauen konnte. Damit könnte sich die Mannschaft von Nico Müller und Robin Frijns schon am Sonntag vorzeitig die Teammeisterschaft sichern.