Intensive Entwicklung des neuen Audi RS 3 LMS
- Windkanalerprobung des neuen Rennwagens in Ingolstadt
- Erste Testfahrten des Kundensportmodells in Spanien und Italien
- Nathanaël Berthon und Frédéric Vervisch wechseln sich am Steuer ab
Nach der Weltpremiere des Audi RS 3 LMS am 5. Februar durchläuft das neue TCR-Modell von Audi Sport ein intensives Erprobungsprogramm. Einem Windkanaltest in Ingolstadt folgten erste Rennstreckenfahrten im katalanischen Castellolí, in Vallelunga bei Rom und im nordspanischen Aragon. Bis zum Renndebüt im WTCR – FIA-Tourenwagen-Weltcup im Sommer stehen auch die weiteren Etappen bereits fest.
Rund um ihre Premiere stand die kompakte Limousine zum ersten Mal im Windkanal der AUDI AG in Ingolstadt. Das gesamte aerodynamische Konzept ist zuvor rein numerisch im Computer entstanden. „Unsere Berechnungen mithilfe von Computational Fluid Dynamics haben sich dabei im Windkanal vollständig bestätigt“, sagt Detlef Schmidt, Technischer Projektleiter Audi RS 3 LMS. „Die prognostizierten Werte bei Abtrieb und Luftwiderstand passen gut überein.“
In Castellolí drehte die zweite Generation des Einsteigermodells von Audi Sport am 23. und 24. Februar ihre ersten Runden auf einer Rennstrecke. Auf dem Kurs 60 Kilometer nordwestlich von Barcelona spulte Frédéric Vervisch rund 500 Kilometer ab. Im Fokus der Entwickler standen allgemeine Komponententests, erste Abstimmungsarbeiten von Antrieb und Chassis sowie die aerodynamische Balance. Ebenso überprüften die Ingenieure die Funktionalität des vorgeschriebenen einheitlichen TCR-Motorsteuergeräts, dem eine intensive Software-Entwicklung voranging. Vom 8. bis 10. März setzte Audi Sport seine Arbeit in Vallelunga fort, am 17. und 18. März dann in Aragon. Im anfänglichen Regen in Italien bot sich den Ingenieuren die Chance, Luftdrücke und Fahrwerksabstimmungen für nasse Streckenverhältnisse abzuarbeiten, bevor sie auf trockenem Kurs weitere Möglichkeiten ausprobierten. Das ansonsten im Rennsport gefürchtete Wechselwetter erwies sich bei den Tests als Vorteil, um eine große Bandbreite an Bedingungen für den späteren Rennbetrieb abzudecken. Neben Audi Sport-Pilot Frédéric Vervisch hatte erstmals auch Neuverpflichtung Nathanaël Berthon die Möglichkeit, seine Rückmeldungen einzubringen. In Spanien standen Abstimmungsarbeiten von Differenzial, Dämpfern sowie die aerodynamische Balance auf dem Plan. Ebenso konzentrierte sich das Entwicklungsteam auf die optimale Konfiguration für das Qualifying, untersuchte aber auch das Verhalten des neuen Autos über komplette Renndistanzen.
„Bereits in Castellolí haben wir einen positiven Eindruck unseres neuen Autos gewonnen“, resümiert Dr. Andrea Milocco, Projektleiter Audi RS 3 LMS. „Das Bild hat sich in Vallelunga und in Aragon fortgesetzt. Insgesamt haben wir bis heute fast 3.000 Kilometer mit unserem absolut zuverlässigen Auto abgespult und uns eine gute Basis für unsere Entwicklungstests erarbeitet. Positiv ist auch, dass sich unsere beiden Fahrer in ihren Rückmeldungen einig sind und sich gut ergänzen. Nun bewegen wir uns Schritt für Schritt durch unser weiteres Programm.“
Auch die nächsten Etappen bis zum Renndebüt stehen bereits fest. Im Zuge des Balance-of-Performance-Tests von Promoter WSC geht es um die Ermittelung von Werten zu Aerodynamik und Schwerpunkt des RS 3 LMS. Zum 1. Mai peilt Audi Sport die Homologation an. Weitere Tests und die Produktionsvorbereitung für den Bau der Kundenrennwagen bestimmen im Frühsommer den Zeitplan der Verantwortlichen.
Seine Rennpremiere gibt der Audi RS 3 LMS beim Auftakt zum WTCR – FIA-Tourenwagen-Weltcup vom 3. bis 5. Juni auf der Nordschleife des Nürburgrings. Die Auslieferung der zweiten Generation des TCR-Rennwagens von Audi Sport an die Kunden beginnt in der zweiten Jahreshälfte. Seit Ende 2016 hat das Unternehmen vom Vorgängermodell 180 Exemplare gebaut, weltweit vermarktet und damit 54 Rennsport-Titel rund um den Globus gewonnen.
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