• Ukraine-Krieg: Mitarbeitende sammeln Spenden oder helfen in sozialen Einrichtungen
  • Audi unterstützt das private Engagement und übernimmt gesellschaftliche Verantwortung
  • Engagement ist Ehrensache: „Es ist uns als Unternehmen ein Herzensanliegen, dies zu fördern und zu unterstützen“, sagt Personalvorständin Sabine Maaßen
Hilfe für die Ukraine: Audianer_innen engagieren sich ehrenamtlich

Am 24. Februar, dem Tag, an dem Anna Demchenkos Heimatland angegriffen wurde, stand ihr Telefon nicht eine Minute still. Familienangehörige und Freunde in der Ukraine schilderten ihr die Lage vor Ort, Kolleg_innen aus Ingolstadt und Neckarsulm fragten, wie sie helfen können. Gleichzeitig war die Vertriebsmitarbeiterin damit beschäftigt, ihre Schwester und deren zwei kleine Kinder aus dem Kriegsgebiet zu sich nach Hause zu holen.

Anna Demchenko schrieb in einer E-Mail zusammen, welche Sachspenden in der Ukraine benötigt werden, und bat ihre Vertriebskollegin Jasmin Wehling, die Nachricht im Kollegenkreis weiterzuleiten. Womit die beiden nicht gerechnet hatten: Innerhalb kürzester Zeit verbreitete sich ihre E-Mail rasant und löste an den Standorten Ingolstadt und Neckarsulm eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft aus. Spontan bildete sich ein Team Freiwilliger, das die Sachspenden koordinierte, provisorische Lagerräume organisierte und Kartons beschriftete. Erstes Ergebnis der Aktion: zwei Lastzüge voller Hilfsgüter, die sich umgehend auf den Weg zur polnisch-ukrainischen Grenze machten. 

Hilfe für die Ukraine: Audianer_innen engagieren sich ehrenamtlich

Dort übergaben die Helfenden die wertvolle Fracht an das Spendenverteilzentrum von Round Table, einem gemeinnützigen Verein, mit dessen Ableger Serviceclub Round Table 96 Ingolstadt Audi bereits seit Jahren gemeinsam soziale Projekte vorantreibt.

Mit Hilfsgütern hin, mit Geflüchteten zurück

Hilfe für die Ukraine: Audianer_innen engagieren sich ehrenamtlich

Ein Teil der Sachspenden ging zudem mit der von Audianer Christian Brinkmann ins Leben gerufenen Initiative jetzt1zeichen.de auf Tour Richtung Ukraine. Für die in Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfswerk durchgeführten Aktionen stellte Audi Fahrzeuge zur Verfügung. An mehreren Wochenenden brachten ehrenamtliche Fahrer_innen die Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze. Nach dem Verladen und wenigen Stunden Schlaf nahmen die Helfer_innen auf dem Rückweg zahlreiche geflüchtete Menschen mit. 

Die Frauen, Kinder und teilweise allein reisenden Jugendlichen brachten sie dank der Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfswerk in Deutschland zu Verwandten und Sammelstellen. „Mütter, die ihren Blick in die Zukunft richten, um ihre Kinder zu retten, Kinder, die vor lauter Erschöpfung und Anspannung kein Wort sprechen – das sind Bilder, die wir nicht vergessen werden“, sagt Initiator Brinkmann.

Spendenaufrufe starten, Hilfsgüter transportieren oder Geflüchtete aufnehmen – viele Audianer_innen engagieren sich in diesen Tagen für Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, und auch für die, die in der Ukraine bleiben. Audi unterstützt und fördert das private Engagement der Mitarbeitenden.

Jeder Beitrag zählt! So vielfältig ist das private Engagement der Audianer_innen – drei Beispiele

Hilfe für die Ukraine: Audianer_innen engagieren sich ehrenamtlich

Eugen Bienia, Fahrzeugflotte Umrüstung, Audi Neckarsulm
„Als die ersten Bilder vom Krieg in den Nachrichten kamen, hatte ich nur eines im Kopf: ‚Ich muss helfen!‘ Mit einem Kleintransporter voller Kleidung, Lebensmittel und Medikamente fing es an, inzwischen bin ich Koordinator eines großen Netzwerks von Privatleuten und Unternehmen aus der Region Heilbronn und darüber hinaus. Mit Lkws bringen wir Hilfsgüter in meine polnische Heimatstadt Gliwice. Dort habe ich mit ortsansässigen Gleichgesinnten einen Umsonstladen für Ukraineflüchtlinge eröffnet. Sooft es mein Job als Kfz-Mechaniker erlaubt, bin ich dort. Hier finden die Menschen alles, was sie für ihren täglichen Bedarf benötigen. Ich kann den Grund für diesen Krieg bis heute nicht verstehen – aber ich bin froh, dass ich etwas tun kann.“

Johanna Schestak, Audi Akademie, Neckarsulm
„Meine Eltern sind 1989 selbst aus Rumänien geflohen. Daher ist es mir ein ganz persönliches Anliegen, mit anzupacken. Auf Yammer habe ich einen Spendenaufruf für Hilfsgüter von Mitarbeitenden vom Standort Ingolstadt gelesen, an dem ich und andere Kolleg_innen uns beteiligen wollten. Da es dafür in Neckarsulm keine Sammelstelle gab, habe ich hier kurzentschlossen auch eine Sammelstelle eingerichtet. Alles ging ganz schnell und unkompliziert: Freiwillige aus unterschiedlichen Geschäftsbereichen haben mitgeholfen, die Hilfsgüter in ihren eigenen Bereichen zu koordinieren und in der Audi Akademie abzugeben. Kolleg_innen von der Audi Planung GmbH aus Ingolstadt haben dann alles auf ihrer Dienstreise nach Neckarsulm abgeholt. Eine spontane, standort- und geschäftsbereichsübergreifende Aktion, die Mut macht!“

Hilfe für die Ukraine: Audianer_innen engagieren sich ehrenamtlich
Hilfe für die Ukraine: Audianer_innen engagieren sich ehrenamtlich

Armin Muck, Audi Medienservice, Ingolstadt
„Seit 22 Jahren ist meine Frau mit einer Ukrainerin aus Kiew befreundet. Beide sind Deutschlehrerinnen und haben mehrere Schulaustausche betreut. Als unsere Freundin sich entschied, Anfang März mit ihrer siebenjährigen Tochter das Land zu verlassen, war es für uns eine Selbstverständlichkeit, alle Hebel für sie in Bewegung zu setzen. Es gelang ihnen, mit dem Zug die ungarische Grenze zu erreichen. Meine Frau und ich holten sie dort mit dem Auto ab. Nach 28 Stunden Flucht mussten Mutter und Kind noch weitere vier Stunden in Eiseskälte am Grenzbaum warten – von uns mit warmen Getränken versorgt. Nie werde ich die Erleichterung in ihrem Gesicht vergessen, als wir sie endlich auf der ungarischen Seite in Empfang nehmen konnten. Inzwischen wohnen die beiden bei uns in München. Wir rücken zusammen, helfen ihnen beim Einleben – und teilen die Sorgen um ihre Liebsten daheim.“

Hilfe für die Ukraine: Audianer_innen engagieren sich ehrenamtlich

Mitarbeiter-Podcast

Was treibt Menschen an, so selbstlos wie Anna Demchenko helfen? Was erleben und empfinden sie dabei? Und was raten sie anderen, die ebenfalls helfen möchten, aber nicht so genau wissen, wie? Die Podcast-Moderatoren Brigitte Theile und Axel Robert Müller fragen nach und erhalten Antworten, die berühren.

Audi und seine Mitarbeitenden spenden

Bereits unmittelbar nach Beginn des Krieges spendete Audi eine Million Euro: 250.000 Euro stellt Audi Hungaria für regionale Hilfsprojekte in Ungarn zur Verfügung, 750.000 Euro gehen an die UNO-Flüchtlingshilfe. Vor Ort geht das Geld dann an entsprechende regionale Projekte des Flüchtlingswerks der Vereinten Nationen UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees).

Außerdem bot Audi den Mitarbeiter_innen im Rahmen der „Aktion Teamgeist“ die Möglichkeit, sich für Spenden des Unternehmens an regionale Hilfsorganisationen stark zu machen. Viele Audianer_innen folgten auch dem Aufruf, privat zu spenden. Die Spendengelder der sogenannten „Belegschaftsspende“ gehen direkt an die UNO-Flüchtlingshilfe. Zum aktuellen Zeitpunkt (Stand 01.05.) sind bereits rund 1,6 Millionen Euro an privaten Spenden eingegangen.

Engagement ist Ehrensache

Ehrenamtliches Engagement hat bei Audi Tradition. 2012 veranstaltete das Unternehmen unter dem Motto „Audi Ehrensache“ den ersten Freiwilligentag, an dem sich Mitarbeitende ehrenamtlich für soziale Projekte in den Standortregionen einsetzten. Seitdem ist aus einem singulären Event ein großes, kontinuierliches Portfolio verschiedener Angebote entstanden. „Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, in wie vielen verschiedenen Projekten sich die Audianer_innen in ihrer Freizeit einsetzen“, sagt Personalvorständin Sabine Maaßen. „Es ist uns als Unternehmen ein Herzensanliegen, dies zu fördern und zu unterstützen.“

Menschen, die Menschen retten