Blick zurück: Le Mans 2012 und der erste Hybrid-Sieg
- Die Le-Mans-Siege von Audi im Rückspiegel: Sieg Nummer 11
In drei Wochen startet der neue Audi R18 e-tron quattro bei den 24 Stunden von Le Mans. Das Reglement verlangt, dass der Sportwagen noch sparsamer ist. Zugleich wird er deutlich bessere Rundenzeiten erreichen. Mit diesem Effizienzgewinn macht Audi den nächsten Schritt in der Entwicklung der Hybrid-Technologie. 2012 war Audi der erste Hersteller, der mit einem Hybrid-Antrieb in Le Mans gewann. Und bis heute ist diese Technologie der Marke mit den Vier Ringen bei dem Langstrecken-Klassiker ungeschlagen.
Ein Elektroantrieb mit mehr als 270 PS und der fehlerfreie wie sichere Dauerbetrieb eines Hochvoltsystems mit mehr als 600 Volt Spannung im Renngeschehen: Was heute eine Selbstverständlichkeit im Audi R18 e-tron quattro in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC ist, war zu Beginn des Projekts eine große Herausforderung.
„Ohne Zweifel war der Audi R18 e-tron quattro der bis dahin komplexeste Rennwagen in der 32-jährigen Geschichte von Audi Sport“, sagt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. Noch nie hatte die Motorsport-Abteilung von Audi einen Sportwagen mit zwei angetriebenen Achsen entwickelt, noch nie ein Modell mit einem elektrischen Antriebsmotor und einem Verbrennungsmotor. Zudem waren die Systeme sehr aufwendig elektronisch vernetzt. Und nicht zuletzt entstanden aus diesem zusätzlichen Antrieb extreme Anforderungen an den Leichtbau, um das vorgeschriebene Mindestgewicht von 900 Kilogramm zu erreichen.
Ein Auftritt in glänzendem Weiß mit Silber, Schwarz und Rot als weiteren Farben sowie grafischen Bezügen zur Gestaltung von Leiterplatten symbolisierte die neue Antriebstechnologie 2012 bereits auf der Außenhaut des LMP-Rennwagens. Ein spannender Wettkampf der beiden Hybrid-Sportwagen mit den Vier Ringen prägte das Rennen bis zur Schlussphase. Am Ende setzten sich Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer mit einer Runde Vorsprung vor ihren Teamkollegen Dindo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish durch. „Neben dem sportlichen Kampf war die technische Herausforderung ebenso spannend“, so Dr. Ullrich. „Derart komplexe Systeme sind auf Anhieb nie ganz fehlerfrei. Umso erfreulicher war es, dass das Team von Audi Sport und das Audi Sport Team Joest beide Rennwagen auf den besten Plätzen ins Ziel gebracht haben.“ Zwei Audi R18 ultra mit konventionellem TDI-Antrieb komplettierten das Audi-Ergebnis auf den Plätzen drei und fünf.
„Es ist zwar erst drei Jahre her, dass Audi diese Leistung gelungen ist“, sagt Dr. Ullrich, „aber schon heute haben viele Baugruppen nichts mehr mit der damaligen Technik zu tun.“ Die Motor-Generator-Einheit (MGU), die an der Vorderachse Energie zurückgewinnt und wieder einspeist, ist grundlegend anders konstruiert als vor drei Jahren. Sie leistet 33 Prozent mehr als die erste Einheit. Der Speicher des Hybrid-Systems nimmt heute 40 Prozent mehr Energie auf als vor drei Jahren. Trotz gesteigerter Leistungsfähigkeit wiegt der Rennwagen heute 30 Kilogramm weniger als die erste Generation. „Diesen Vorsprung durch Technik wollen wir auch in diesem Jahr gegen harte Konkurrenten verteidigen“, sagt Dr. Ullrich.
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