Produktionsstart neuer Audi Q8 e-tron Werk Brüssel

Wenn der neue Audi Q8 e-tron die Produktion im belgischen Werk Brüssel verlässt, kommt er in Europa und den USA bilanziell CO2-neutral1 bei den Kund_innen an. Eine TÜV-Zertifizierung zum „klimaneutralen Produkt“ bestätigt dies offiziell: „Audi stellt sicher, dass die CO2-Emissionen in der Lieferkette, im gesamten Produktionsprozess und in der Logistik u. a. durch die Verwendung von Strom aus erneuerbaren Energien anteilig vermieden oder reduziert worden sind. Dies schließt ausdrücklich die Produktion der Hochvoltbatterie mit ein. Im zweiten Schritt hat Audi nicht vermeidbare CO2-äquivalente Emissionen durch die Unterstützung von international anerkannten Klimaschutzprojekten ausgeglichen“, heißt es in der Zertifizierung des TÜV NORD.

Erste CO2-neutrale Großserienfertigung im Premiumsegment

Das Werk in Brüssel gilt seit dem Produktionsstart des Audi e-tron im Jahr 2018 als die weltweit erste zertifizierte CO2-neutrale Großserienfertigung im Premiumsegment. Bereits 2012 stellte der Standort auf grünen Strom um. Audi Brussels hat dafür unter anderem mit 107.000 Quadratmetern eine der größten Photovoltaik-Anlagen der Region auf dem Werksgelände installiert. Die Anlage erzeugt jährlich circa 9.000 Megawattstunden Strom aus nachhaltiger Energie. Genug, um etwa 90.000 Audi Q8 e-tron aufzuladen. Auch die Lieferunternehmen der Batteriezellen sind verpflichtet, bei der Herstellung ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen einzusetzen.

Die zweite Säule ist die Wärmeversorgung des Standorts mit erneuerbaren Energien. Das Audi Werk Brüssel stellt das über Biogas-Zertifikate sicher. Beide Säulen decken rund 95 Prozent des Energiebedarfs ab. Emissionen in der Produktion und Lieferkette, die derzeit noch nicht durch erneuerbare Energieträger vermieden werden können, gleicht das Unternehmen mit sogenannten Carbon-Credit-Projekten aus. Diese sind durch die Non-Profit-Organisationen The Gold Standard oder Verified Carbon Standard zertifiziert.

Schiene statt Straße

Darüber hinaus gelangen die Bauteile für die Fertigung von Batterien nicht mehr per Lkw, sondern mit Güterzügen der DB Cargo aus Ungarn ins Audi Werk Brüssel. Dadurch reduziert Audi den Ausstoß von umweltschädlichem CO2. Der Transport via Schienenverkehr auf der etwa 1.300 Kilometer langen Strecke verhindert jährlich den Ausstoß von etwa 2.600 Tonnen CO2. Die Umstellung der Transporte zwischen Ungarn und Brüssel von der Straße auf die Schiene ist im Mai 2022 gestartet und soll Anfang 2023 abgeschlossen sein.

Wo es möglich ist, nutzt Audi das Angebot DBeco plus von DB Cargo – aktuell für die Streckenabschnitte in Österreich und Deutschland. Hier stammt die verbrauchte Strommenge ausschließlich aus erneuerbaren Quellen wie Wind-, Wasser- oder Sonnenenergie, der Transport erfolgt also bilanziell CO2-neutral1.

In Ungarn und Belgien nutzt Audi zudem das Produkt DBeco neutral. Das Unternehmen kompensiert die verbrauchte Strommenge mit Klimazertifikaten. Das beim Transport produzierte CO2 wird damit an anderer Stelle wieder eingespart.

S-Rating in der Lieferkette

Um die Nachhaltigkeit in der Lieferkette sicherzustellen, nutzt Audi verschiedene Instrumente, darunter das Sustainability-Rating (S-Rating). Unabhängig von Standort und Größe der Zulieferfirma hilft es dabei, die Arbeit von Zulieferunternehmen in den Kategorien Nachhaltigkeit, Umwelt und Soziales zu bewerten. Grundlage des Ratings ist eine Selbstauskunft, kurz SAQ (Self-Assessment Questionnaire). Die Bewertung erfolgt auf Basis der Antworten der Unternehmen sowie hinterlegten Dokumente und Zertifikate. Wo es notwendig erscheint, überprüft Audi die Angaben vor Ort. Eine Zusammenarbeit kommt nur bei einem positiven Ergebnis infrage. Mit diesem Verfahren prüft Audi, ob die Vertragspartner_innen die Inhalte des Code of Conduct für Geschäftspartner einhalten, und ermittelt die Nachhaltigkeitsleistung der Zulieferunternehmen. Das S-Rating ist für alle Unternehmen verpflichtend, die mit Audi zusammenarbeiten wollen und am Standort zehn und mehr Mitarbeitende beschäftigen.

Rezyklate und ressourcenschonende Werkstoffe

Als weiteren Beitrag zur Ressourcenschonung verwendet Audi erstmals beim Unterfahrschutz des Audi Q8 e-tron eine neuartige Kunststoffbauweise. Wo üblicherweise Aluminium zum Einsatz kommt, reduzieren nun hochfeste und hochsteife Faserverbundmaterialien aus sortenreinem Kunststoff das Gewicht des Bauteils deutlich um etwa sieben Kilogramm. Dadurch wird auch der CO2-Fußabdruck des Unterfahrschutzes und damit des Q8 e-tron reduziert. Der Unterfahrschutz ist mit einer demontierbaren Dichtung ausgestattet, die im Falle einer Inspektion eine schnelle und einfache Zerlegung ermöglicht.

Für nachfolgende Fahrzeuggenerationen ist schon jetzt vorgesehen, den Unterfahrschutz aus Rezyklaten herzustellen, was die CO2-Bilanz noch einmal weiter verbessern und einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Vier Ringe leisten würde. Da das Bauteil aus reinem, mit Glas verstärktem Kunststoff besteht, kann es selbst leicht recycelt und wieder dem Kreislauf zugeführt werden. Bei einigen Bauteilen des Audi Q8 e-tron kommen bereits Rezyklate zum Einsatz – darunter versteht man aufbereitete Stoffe, die aus einem Recyclingprozess stammen. Dabei geht es nicht nur darum, CO2 einzusparen, sondern einen geschlossenen und damit effizienten und nachhaltigen Materialkreislauf zu etablieren.

Im Interieur des Audi Q8 e-tron nutzt Audi solche Rezyklate in Dämmungs- und Dämpfungsmaterialien sowie in Teppichen. Die Dekoreinlage, der sogenannte Tech Layer oberhalb des Displays, ist mit einem neuartigen, anthrazitfarbenen Technikgewebe erhältlich, das ebenfalls teilweise aus Rezyklat besteht. In der Ausstattungslinie S line sind die Sportsitze mit dem Mikrofasermaterial Dinamica und Kunstleder bezogen. Dinamica besteht zu 45 Prozent aus Polyesterfasern, erinnert optisch und haptisch jedoch an Veloursleder.

Die Fasern werden aus recycelten PET-Flaschen, ehemaligen Textilien oder Faserresten hergestellt. Im Gegensatz zur bisherigen Mikrofaserqualität ist die Produktion von Dinamica zudem lösemittelfrei – ein weiterer Beitrag zum Umweltschutz.

Grüner Strom auch in der Nutzungsphase

Als größter Hebel zur CO2-Reduktion in der Nutzungsphase gilt Grünstrom. Die Nutzungsphase umfasst den gesamten Zeitraum, in dem das Auto von Kund_innen gefahren wird, und damit insbesondere die Bereitstellung von Treibstoff oder Ladestrom. In dieser Phase entstehen rund die Hälfte der CO2-Emissionen, die über den Lebenszyklus eines Autos anfallen.

Bereits heute können Audi Kund_innen beispielsweise für das Laden zu Hause die Grünstromangebote der Volkswagen Tochter Elli (Electric Life) nutzen. Für das Laden unterwegs setzt auch das Ladenetzwerk von IONITY, Europas größtes offenes HPC-Netzwerk, auf grünen Strom. An diesem Gemeinschaftsunternehmen beteiligt sich Audi mit dem Aufbau von mehr als 5.000 zusätzlichen Schnellladepunkten mit bis zu 350 kW Ladeleistung an über 1.000 Standorten in Europa bis 2025.

Neue Wind- und Solarparks

Audi will seinen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen leisten und bis spätestens 2050 unternehmensweit bilanziell CO2-neutral1 sein. Um das gemeinsam – auch mit den Kund_innen – zu erreichen, setzen die Vier Ringe unter anderem auf Grünstrom für die Audi Elektroflotte in Europa. Ziel ist es, das Angebot an Grünstrom in den europäischen Stromnetzen zu vergrößern, sodass Kund_innen bilanziell Grünstrom laden können. Audi leistet mit seiner Initiative einen messbaren Beitrag, um die Strommengen seiner Elektroflotte, als neue zusätzliche Verbraucherin, mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen auszugleichen, und greift hierbei nicht auf bereits bestehende Quellen für regenerativen Strom zurück. Den Anteil von regenerativ erzeugtem Strom möchte Audi gemeinsam mit Kooperationspartner_innen parallel zum weiter wachsenden Anteil von Elektroautos steigern. Bis 2025 sollen in verschiedenen Ländern Europas mit mehreren Partner_innen neue Wind- sowie Solarparks entstehen, die rund fünf Terawattstunden zusätzlichen Grünstrom erzeugen sollen. Das entspricht einer installierten Kapazität von etwa 250 neuen Windrädern. Das erste deutsche Projekt zur Ausweitung des Grünstromangebots – ein Solarpark in Mecklenburg-Vorpommern – ist 2022 in Betrieb gegangen. 


1 Unter bilanzieller CO₂-Neutralität versteht Audi einen Zustand, bei dem nach Ausschöpfung anderer in Betracht kommender Reduktionsmaßnahmen in Bezug auf verursachte CO₂-Emissionen durch die Produkte oder Tätigkeiten von Audi weiterhin vorhandene und/oder im Rahmen der Lieferkette, Herstellung und des Recyclings der Audi Fahrzeuge aktuell nicht vermeidbare CO₂-Emissionen durch freiwillige und weltweit durchgeführte Kompensationsprojekte zumindest mengenmäßig ausgeglichen werden. Während der Nutzungsphase eines Fahrzeugs, das bedeutet ab Übergabe eines Fahrzeugs an Kund_innen, anfallende CO₂-Emissionen werden hierbei nicht berücksichtigt.

2 Das Kunststoffgranulat der Gurtschlossabdeckung (inkl. Füllstoffe und Additive) wird zu mindestens 70% aus dem im Projekt hergestellten Pyrolyseöl hergestellt, welches im Rahmen des Herstellungsprozesses des Kunststoffgranulates zugeführt wurde. Die Zuordnung des abfallbasierten Pyrolyseöls auf das Kunststoffgranulat erfolgt im Rahmen eines Massenbilanzansatzes mit einem qualifizierten Credit Transfer. Dies bedeutet, dass durch ecocycle, einer unabhängigen externen Zertifizierungsstelle, bestätigt wird, dass die Projektmitglieder die für die Gurtschlossabdeckungen benötigten Mengen an fossilen Ressourcen durch Pyrolyseöl, welches aus automobilen Kunststoffmischfraktionen hergestellt wurde, ersetzt haben. Beabsichtigt ist eine ausreichende Bereitstellung von Pyrolyseöl im oben genannten Umfang für die gesamte Serienlaufzeit des Q8 e-tron auf Basis der aktuell geplanten Produktionszahlen.

Alle markierten Begriffe sind unter www.audi-mediacenter.com/de detailliert erläutert. Die angegebenen Ausstattungen, Daten und Preise beziehen sich auf das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.

Produktionsstart neuer Audi Q8 e-tron Werk Brüssel

Produktionsstart für den neuen Audi Q8 e-tron im Werk Brüssel