Betriebsrat fordert auf Open Air Veranstaltung elektrische Modelle für Neckarsulm
- Betriebsrat veranstaltet Corona-konforme Open Air Informationsveranstaltung für Neckarsulmer Audianer_innen
- Vorsitzender des Betriebsrats Rolf Klotz: „Unsere starke Mannschaft hat eine Perspektive und Standortsicherung auch über die zweite Häfte des Jahrzehnts verdient.“
- Vorstandsvorsitzender Markus Duesmann: „Dank unserer klaren strategischen Ausrichtung haben wir jetzt ausreichend Zeit, den Wandel geordnet zu gestalten und die Mitarbeitenden auf diesem Weg mitzunehmen.“
Eine Informationsveranstaltung im Werk trotz Pandemie: Beim „BR_OpenAir“ versammelte sich die Neckarsulmer Belegschaft mit Abstand, Maske und unter Einhaltung höchster Corona-Schutzmaßnamen unter freiem Himmel. Betriebsratsvorsitzender Rolf Klotz forderte den Vorstand in seiner letzten öffentliche Rede dazu auf, der Neckarsulmer Mannschaft zeitnah aufzuzeigen, welche E-Fahrzeuge am Ende der 2020er Jahre im Werk gefertigt werden sollen.
Da nach wie vor aufgrund der Pandemielage keine Betriebsversammlungen in geschlossenen Räumen stattfinden können, hat der Betriebsrat Neckarsulm mit dem BR_OpenAir eine corona-gerechte Alternative ausgearbeitet, um die Belegschaft über die aktuellen Entwicklungen zu informieren. Bei insgesamt zwei Veranstaltungen für die Früh- und Spätschicht kamen über. 3.300 Audianer_innen der Einladung des Betriebsrats nach.
Starke Mannschaft in Neckarsulm
„Es ist allerhöchste Zeit, dass wir unserem Vorstand die Neckarsulmer Ängste und Sorgen direkt aufzeigen. Wenn es eng wird für die Neckarsulmer, zeigt sich der starke Zusammenhalt der Belegschaft“ sagte Betriebsratsvorsitzender Rolf Klotz zu Beginn seiner Rede. „Unsere starke Mannschaft hat eine Perspektive und Standortsicherung auch über die zweite Häfte des Jahrzehnts verdient. Wir benötigen eine entsprechende Werkbelegung unseres Standorts, und damit eine Zukunft für uns, unsere Kinder und unsere Region“ forderte Klotz unter viel Applaus. Diese Entscheidung welche elektrischen Volumen-Modelle künftig im Werk gefertigt werden sollen, sei zeitnah zu treffen: „Wenn im Konzern alle Stücke vom E-Fahrzeug-Kuchen verteilt sind, ist es zu spät“, stellte Klotz in Richtung des Vorstandsvorsitzenden Markus Duesmann klar.
Rolf Klotz: „Das wirft bei uns viele Fragen auf“
Betriebsratsvorsitzender Rolf Klotz rief in Erinnerung: „2019 hat der Audi Vorstand das Werk Neckarsulm mittelfristig zum Verbrennerstandort erklärt, um 2021 dann zu verkünden, dass 2026 das letzte Modell mit Verbrennungsmotor anlaufen solle. Das wirft bei uns viele Fragen auf.“ Neben eines volumenstarken E-Modells brauche es auch einen klaren Masterplan für die die Transformation der Technischen Entwicklung „Wir erwarten dringend Entscheidungen, was für unseren Standort in der Pipeline ist, um unsere TE entsprechend auszurichten und die Kolleg_innen alle im Rahmen der Transformation mitzunehmen und rechtzeitig zu qualifizieren.“
Duesmann bekräftigt wichtige Rolle des Standorts für elektrische Zukunft von Audi
„Wir haben im Sommer eine klare Entscheidung für die E-Mobilität getroffen“, so Markus Duesmann. „Das gibt uns jetzt ausreichend Zeit, um den Wandel geordnet zu gestalten und die Mitarbeitenden auf diesem Weg mitzunehmen.“ Mit der Ambition, im Jahr 2030 drei Millionen Audis zu verkaufen, verfolge das Unternehmen einen klaren Wachstumskurs, der das Produktionsvolumen der Werke langfristig sicherstellen werde. Auch die nächste Generation der A4-/A5- und der A6-/A7-Familie werde in den kommenden Jahren eine stabile Auslastung für Neckarsulm bringen. Darüber hinaus investiert das Unternehmen schon jetzt mit wichtigen Baumaßnahmen in die Elektrifizierung des Standorts.Zudem kündigte der Audi-Chef zeitnah weitere Details zur Ansiedlung wichtiger Zukunftstechnologien in der Technischen Entwicklung in Neckarsulm an. „Neckarsulm hat bereits heute die besten Perspektiven und die richtigen Weichen gestellt“, so Markus Duesmann.
Im Talk: Rainer Schirmer, Rolf Klotz und Markus Duesmann
Im anschließenden Talk beantworteten Betriebsratsvorsitzender Rolf Klotz, Stellvertreter Rainer Schirmer sowie Vorstandsvorsitzender Markus Duesmann Fragen aus der Belegschaft. Diskutiert wurde zu den Themen Schichtentfall, Auslastung und zur Perspektive des Standortes. Schirmer schloss mit dem Aufruf: „Wir haben zwar eine Beschäftigungssicherung bis 2029, wissen aber ab 2027 nicht mehr, wie die Mannschaft beschäftigt werden soll. Es heißt weiterkämpfen. Wir brauchen Antworten für den Standort.“