Audi Report 2020
Moni Islam steht vor einer überdimensionalen LED-Wand, die eine Aerodynamik-Simulation des Audi e-tron GT1 zeigt. Er breitet seine Arme weit aus und folgt der simulierten Luftströmung entlang der Fahrzeugsilhouette. Voller Stolz stellt er fest: „Beim Audi e-tron GT1 gelingt es uns, fantastisches Design mit einer sehr guten Aerodynamik zusammenzuführen.“ Dabei verschweigt der Kanadier nicht, dass seine Disziplin verstärkt gefordert ist: „Elektrofahrzeuge können in ihrer Batterie systembedingt weniger Energie mit sich transportieren als kon- Dr. Moni Islam, Leiter Entwicklung Aerodynamik / Aeroakustik Aktive Aerodynamik verbessert die Reichweite F o to : R o b e rt F is ch e r F o to : R o b e rt F is ch e r 1 Audi e-tron GT quattro: Stromverbrauch kombiniert in kWh/100 km: 19,6–18,8 (NEFZ); CO₂- Emissionen kombiniert in g/km: 0 Audi Report 2020 142 Produkte & Services ventionelle Fahrzeuge, die über einen Kraftstofftank verfügen. Mit dieser elektrischen Energie müssen wir daher besonders sorgsam haushalten. Für uns Ingenieur_innen ist das ein enormer Ansporn, dass wir für alle unsere E-Modelle die bestmögliche Aerodynamik entwickeln.“ Jedes Tausendstel Verbesserung der Aerodynamik kann mehr Reichweite bringen. Denn der Luftwiderstand ist oft der dominierende Fahrwiderstand im alltäglichen Betrieb eines Elektrofahrzeugs. Ab circa 100 Stundenkilometern stellt er bereits etwa die Hälfte des gesamten Fahrwiderstands dar. Bei konstanten 140 Stundenkilometern verdoppelt sich der Luftwiderstand ungefähr. Das führt zu rund 50 Prozent mehr Verbrauch. F o to : A U D I A G Audi e-tron GT quattro: Stromverbrauch kombiniert in kWh/100 km: 19,6–18,8 (NEFZ); CO₂- Emissionen kombiniert in g/km: 0 Gemeinsam ergeben die Fahrzeugdetails eine Skulptur, die wie vom Wind selbst geformt worden ist. Denn die Linienführung besitzt hohe aerodynamische Qualität, der cw-Wert beträgt nur 0,24.