Betriebsversammlung Neckarsulm:
„Wir müssen Teil der Zukunft sein!“
- Betriebsratsvorsitzender Rainer Schirmer: „Unsere Forderungen bleiben gleich: Wir brauchen dringend einen Nachfolger für den Audi A8 sowie ein E-Modell, um die Lücke bis zum Anlauf des Audi A6 e-tron zu füllen.“
- Gesamtbetriebsratsvorsitzender Peter Mosch: „Der Zusammenhalt beider deutscher Audi-Standorte macht uns stark. So können wir die Transformation erfolgreich meistern.“
- Vorstandsvorsitzender Markus Duesmann: „Mit der Ausrichtung des Standorts leistet Neckarsulm einen wichtigen Beitrag für die erfolgreiche Zukunft des gesamten Unternehmens.“
Zur letzten Betriebsversammlung des Jahres bei Audi in Neckarsulm kamen rund 2.900 Audianer_innen. Der Vorstandsvorsitzende Markus Duesmann und der Betriebsratsvorsitzende Rainer Schirmer sprachen vor der Belegschaft über aktuelle Themen des Standorts, des Unternehmens und des Volkswagen-Konzerns. In diesem Zusammenhang hob der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Peter Mosch den Zusammenhalt beider deutscher Audi-Standorte hervor.
„Die Tarifverhandlungen im Pilotbezirk Baden-Württemberg fanden in der Nacht auf den 18. November ein erfolgreiches Ende und ich kann euch sagen: Die schlaflose Nacht in Ludwigsburg hat sich gelohnt. Insgesamt hat die IG Metall rund um Verhandlungsführer Roman Zitzelsberger ein sehr gutes Ergebnis für uns alle erzielt“, sagte Rainer Schirmer eingangs auf der Versammlung zur jüngst abgeschlossenen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie.
Betriebsrat fordert klare Werkbelegung
Wie auch schon auf den letzten Betriebsversammlungen stand die Zukunft des Werks erneut im Fokus. Vor dem Hintergrund der verschobenen Planungsrunde zur Verortung kommender Fahrzeuge im Volkswagen-Konzern betonte Schirmer: „Verschoben ist nicht aufgehoben. Unsere Forderungen bleiben gleich: Wir brauchen dringend einen Nachfolger für den Audi A8 sowie ein weiteres E-Fahrzeug, um die Lücke bis zum Anlauf des Audi A6 e-tron zu füllen. Wir können nicht zuschauen, wie andere die Zukunft auf die Straße bringen. Wir müssen Teil davon sein!“ Der Betriebsratsvorsitzende fasste schließlich vor der versammelten Belegschaft zusammen: „Wir brauchen Klarheit. Für unsere vier Ringe und für unsere Werke, im Inland wie im Ausland. Wir können langsam keine Kurven mehr fahren, jede Kurve entschleunigt.“
Interne Talente fördern
Die Zeiten des Personalabbaus seien vorbei, nun müssten Personalumbau, aber vor allem auch Personalaufbau folgen, sagte Schirmer in seiner Rede. Der Betriebsratsvorsitzende machte jedoch zugleich deutlich, dass man nun die interne Qualifikation und Förderung von Talenten nicht einstellen dürfe: „Wir haben eine tolle Mannschaft, die für Audi und unsere Produkte brennt. Nutzen wir diese Leidenschaft und Lernbereitschaft doch für die Transformation! In der Zeit, die Externe benötigen, um in der Audi-Welt anzukommen, können wir auch Kolleg_innen intern qualifizieren.“ Auch wenn es in einigen Bereichen richtig und wichtig sei, Stellen auch extern auszuschreiben, appellierte Schirmer an die Unternehmensleitung: „Suchen wir doch erst mal intern nach den Talenten, die bei uns schlummern! Das kann anstrengend sein. Aber das ist es, was man unter Transformation versteht.“
Duesmann: „Behalten auch in herausforderndem Umfeld die Zukunft im Blick“
Auf der Betriebsversammlung in Neckarsulm berichtete der Audi-Vorstandsvorsitzende Markus Duesmann zur aktuellen Unternehmenssituation. Mit Blick auf Krisen wie den Ukraine-Krieg und steigende Energiepreise sei es in den vergangenen Monaten leider nicht ruhiger geworden. Doch die Einschränkungen durch den Ukraine-Krieg hätten gezeigt, wie wichtig es sei, von den fossilen Brennstoffen wegzukommen. „Und da ist die E-Mobilität für den Individualverkehr die beste Technik, die wir kennen“, so Duesmann. „Die große Nachfrage nach unseren E-Modellen bestätigt unseren klaren Kurs.“
Auch in einem herausfordernden Umfeld habe das Unternehmen in den vergangenen Monaten die Zukunft im Blick behalten und die richtigen Weichen gestellt. „Wir haben viel vor – auch hier in Neckarsulm“, so Duesmann. „Mit der Ausrichtung des Standorts leistet Neckarsulm einen wichtigen Beitrag für die erfolgreiche Zukunft des gesamten Unternehmens.“ Bezüglich der Belegung der Werke nehme sich der Konzern die nötige Zeit, um unter anderem auch vor dem Hintergrund der veränderten Lage in der Welt die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dafür bat Duesmann um Geduld und skizzierte einen klaren Plan für die Festlegung.
Mosch und Schirmer: „Zusammenhalt macht uns stark.“
Im Talk diskutierten der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Peter Mosch und der Neckarsulmer Betriebsratsvorsitzende Schirmer unter anderem über die anstehenden Herausforderungen auf dem Weg zur Elektromobilität. Mosch stellte klar: „Nur der Zusammenhalt der beiden deutschen Audi-Standorte, also Ingolstadt und Neckarsulm, macht uns stark. Und nur gemeinsam können wir diese Transformation auch erfolgreich meistern.“ Diese Geschlossenheit liegt auch Schirmer am Herzen: „Ich freue mich, dass wir an einem Strang ziehen und standortübergreifend so gut zusammenarbeiten – für eine gemeinsame Zukunft bei Audi.“
Hintergrundinformationen zur Betriebsversammlung
Insgesamt vier Mal im Jahr finden bei Audi Betriebsversammlungen statt und sind damit fester Bestand der jährlichen Terminplanung. Die Betriebsversammlungen dienen der umfassenden Information der Beschäftigten über die Tätigkeit des Betriebsrats und geben der Belegschaft Aufschluss über die Situation des Unternehmens.