Sieg ganz knapp verpasst: Lucas di Grassi der tragische Held beim E-Prix in Rom
- Brasilianer rollt fünf Minuten vor Rennende in Führung liegend aus
- René Rast fährt von Startplatz 20 auf Rang sechs nach vorn
- Kundenteam Envision Virgin Racing punktet mit beiden Audi e-tron FE07
Der dritte Lauf der ABB-FIA-Formel-E-Weltmeisterschaft in Rom (Italien) war für Lucas di Grassi fünf Minuten zu lang: In Führung liegend und den Sieg bereits vor Augen, blieb der Brasilianer vom Team Audi Sport ABT Schaeffler drei Runden vor dem Ziel ohne Vortrieb stehen. Sein Teamkollege René Rast fuhr von Startplatz 20 auf Rang sechs nach vorn.
„Unser Auto ist fantastisch“, sagte Lucas di Grassi schon vor dem ersten Europa-Wochenende der neuen Formel-E-Saison. Mit einer Bestzeit im ersten Freien Training und Startplatz vier unterstrich der Audi-Werksfahrer seine Aussage. Im spektakulären E-Prix auf dem umgestalteten Kurs in der italienischen Hauptstadt blieb das gesamte Starterfeld eng zusammen. Di Grassi übernahm früh die Führung und behielt nach zahlreichen harten Zweikämpfen die Oberhand. Der verdiente Sieg war nach über 20 Runden bereits zum Greifen nah, als der Brasilianer plötzlich langsamer wurde und seinen Audi e-tron FE07 nur fünf Minuten vor Schluss abstellen musste.
„Ein technisches Problem so kurz vor Rennende ist hart“, sagte di Grassi. „Für die Mechaniker, für die Ingenieure, für mich. Wir hatten heute den Speed, das Rennen zu gewinnen. Ich lag die meiste Zeit in Führung und hatte tolle Überholmanöver. Wir werden hart arbeiten, um morgen noch stärker zu sein.“
Teamkollege René Rast verspielte die Chance auf ein Podium bereits im Qualifying. Nach einem leichten Mauerkontakt konnte der Deutsche seine Zeitrunde nicht beenden. Mit einem fehlerfreien Rennen kämpfte sich der dreimalige DTM-Champion in die Punkteränge nach vorn. „Wenn man von Startplatz 20 losfährt, muss man mit einem sechsten Platz zufrieden sein“, sagte Rast, der auch in der Gesamtwertung der Formel E auf Rang sechs liegt. „Es war ein cooles Rennen, ich hatte viel Spaß, das Auto war schnell. Morgen muss ein besseres Qualifying gelingen, dann kämpfen wir um das Podium.“
„René ist ein cleveres Rennen gefahren, seine Crew hat ihn mit der richtigen Strategie perfekt unterstützt“, sagte Teamchef Allan McNish. „Darüber freuen wir uns. Aber dass wir heute den Sieg so knapp verpasst haben, tut sehr weh. Lucas hat sich an der Spitze einen fantastischen Kampf mit Jean-Eric Vergne geliefert und das Rennen fünf Minuten vor Schluss angeführt. Über Funk zu hören, dass er keinen Vortrieb mehr hat, war extrem hart für uns alle. Wir werden heute Abend unsere Wunden lecken, doch morgen greifen wir neu an.“
Am Sonntag geht es in der Formel E erneut um Weltmeisterschaftspunkte: Das vierte Saisonrennen beginnt bereits um 13 Uhr. SAT.1 überträgt ab 12:30 Uhr live. Alle internationalen Sender inklusive Sendezeiten sind online unter www.fiaformulae.com zu finden.
Das Kundenteam Envision Virgin Racing holte am Samstag mit beiden Audi e-tron FE07 Punkte. Robin Frijns wurde Vierter, Nick Cassidy Zehnter.