Neuer Audi A4 DTM erneut eine Klasse für sich
- Startplätze eins, zwei und drei in Oschersleben
- Zweite Pole Position in Folge für Timo Scheider
- Oliver Jarvis glänzt mit Startplatz vier im Vorjahres-A4
Zum siebten Mal in Folge startet Audi in der DTM von der Pole Position. Wie schon beim Saisonauftakt in Hockenheim vor einer Woche waren die neuen Audi A4 DTM des Audi Sport Team Abt Sportsline auch beim Qualifying in der Motorsport Arena Oschersleben eine Klasse für sich. Timo Scheider, Tom Kristensen und Martin Tomczyk holten für Audi die Startplätze eins bis drei. Youngster Oliver Jarvis sorgte im Vorjahres-A4 des Audi Sport Team Phoenix mit Platz vier dafür, dass die ersten beiden Startreihen am Sonntag fest in Audi Hand sind.
Die Pole Position sicherte sich erneut der Deutsche Timo Scheider im GW:plus/Top Service Audi A4 DTM. Der 29-Jährige fuhr in Oschersleben in allen Trainingssitzungen die schnellste Zeit und verwies im Qualifying seinen Teamkollegen Tom Kristensen um 132 Tausendstelsekunden auf den zweiten Startplatz. Auch durch einen Zwischenfall im ersten Abschnitt des Qualifyings ließ sich Scheider nicht aus der Ruhe bringen: Beim Überfahren der Randsteine hatte sich die Fronthaube seines A4 gelockert. Scheider musste einen zweiten Versuch starten, mit dem er sich souverän an die Spitze setzte.
Spannend machte es auch Martin Tomczyk, der sich erst kurz vor Ende des Qualifyings auf den dritten Startplatz nach vorne schob, nachdem er am Freitag und im Freien Training am Vormittag mit der Abstimmung seines A4 noch nicht zufrieden gewesen war. Genau im richtigen Moment passte es dann. Hockenheim-Sieger Mattias Ekström musste sich dagegen mit Rang acht begnügen. Der Schwede kam in der dritten Sektion nicht mehr an seine persönliche Bestzeit aus dem zweiten Abschnitt heran, die ihm Startplatz drei gebracht hätte.
Bruno Spengler lag als Fünfter im schnellsten Mercedes bereits über eine halbe Sekunde zurück. Auch Oliver Jarvis im Vorjahres-A4 konnte sich noch vor den besten Mercedes schieben. Damit bestätigte der mit 24 Jahren jüngste Audi Werksfahrer seine starke Leistung von Hockenheim.
Markus Winkelhock und Mike Rockenfeller (beide Audi Sport Team Rosberg) sicherten sich die Startplätze neun und elf. Alexandre Prémat fuhr in der ersten Sektion des Qualifyings die fünftschnellste Zeit, verlor in der zweiten Sektion in der vorletzten Kurve jedoch die Kontrolle über seinen A4 und prallte vehement gegen die Streckenbegrenzung. Der Franzose blieb unverletzt und geht am Sonntag von Position 14 ins Rennen.
Nur für die beiden 2006er-A4 des Audi Kundenteams Futurecom TME endete das Qualifying bereits nach der ersten Sektion. Christijan Albers und Katherine Legge belegten die Plätze 17 und 18.
Das Rennen in Oschersleben wird am Sonntag um 14 Uhr gestartet. Die ARD überträgt im „Ersten“ ab 13:45 Uhr live. 2004 und 2006 siegte Tom Kristensen für Audi in Oschersleben.
Stimmen nach dem Qualifying
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „Mit vier Audi an der Spitze kann man natürlich nur zufrieden sein. Timo Scheider ist wie in Hockenheim ein ganz starkes Qualifying gefahren, gleiches gilt für Tom Kristensen und Martin Tomczyk. Bei Mattias Ekström hat es leider nicht ganz so gut funktioniert. Besonders freue ich mich, dass wir Oliver Jarvis wieder soweit vorne haben, diesmal sogar auf dem vierten Platz. Der Junge macht einen ganz tollen Job. Insgesamt haben wir eine starke Teamleistung abgeliefert und uns so eine gute Basis für morgen geschaffen.“
Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM #10): „Ich bin überglücklich. Ich kann es gar nicht glauben, dass ich hier in Oschersleben in allen Sitzungen vorne war und jetzt wieder auf der Pole Position stehe – das ist ja fast schon ein bisschen beängstigend. Ich hatte von Freitagmorgen an ein perfektes Auto und konnte das Potenzial unseres Audi A4 DTM perfekt nutzen. Ein Dank gilt wieder meinen Jungs in der Box, die auch die kleine Schrecksekunde zu Beginn des Zeittrainings, als sich meine Haube etwas lockerte, cool gemeistert haben.“
Tom Kristensen (Audi A4 DTM #9): „Das ist ein perfekter Samstag für Audi. Obwohl wir bisher an diesem Wochenende immer ein wenig gekämpft haben, um die Reifen bei diesen kalten Temperaturen optimal zu nutzen, haben mein Ingenieur und meine Mechaniker immer an mich geglaubt und gewusst, dass ich irgendwann komme – und das war heute im Zeittraining. Glückwunsch an Timo (Scheider) zur Pole Position. Ich freue mich morgen auf ein spannendes Rennen.“
Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM #2): „Für mich war es ein sehr aufregendes Qualifying, und jetzt fällt mir ehrlich gesagt ein riesiger Stein vom Herzen. Gestern und auch heute Vormittag war ich nicht hundertprozentig zufrieden mit mir und meinem Auto, deshalb freue ich mich jetzt umso mehr über meine gute Zeit und die dritte Startposition. Aber ich habe es bestimmt nicht absichtlich so spannend gemacht.“
Oliver Jarvis (Best Buddies Audi A4 DTM #15): „Ich bin sehr glücklich, denn der vierte Platz ist eine ausgezeichnete Startposition für mich. Meine ganze Mannschaft hat toll gearbeitet. Jetzt werde ich mich voll konzentrieren, um aus dieser Ausgangslage ein gutes Rennen zu fahren. Punkte sind ganz klar das Ziel, hoffentlich spielt das Wetter mit.“
Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM #1): „Nach meinem Sieg in Hockenheim ist es für mich natürlich eine Enttäuschung, nicht weiter vorne zu stehen, das ist gar keine Frage. Die Abstände waren sehr gering, schon mit zwei Zehntelsekunden weniger hätte ich aus der zweiten Reihe starten können. Aber jetzt zählt nur noch das Rennen – und das wird morgen umso spannender für mich und die Fans.“
Markus Winkelhock (Playboy Audi A4 DTM #19): „Das Qualifying war nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Gerade am Schluss war das Auto nicht leicht zu fahren, daher habe ich keine perfekte Runde hinbekommen. Ich hoffe, dass das Auto im Rennen besser liegt und ich weiter nach vorne komme.“
Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM #18): „Ich bin enttäuscht. Im zweiten Qualifying lag ich lange auf Platz fünf und war Achter, als die Sitzung wegen Alexandre Prémats Unfall abgebrochen wurde. In den dritten Durchgang bin ich dann ohne Reifenwechsel gestartet, was wohl ein Fehler war.“
Alexandre Prémat (Audi Bank/Shell Helix Audi A4 DTM #14): „Ich denke, ich hätte weiter vorn sein können als Platz 14. Leider unterlief mir im zweiten Durchgang ein Fehler. Das Heck brach aus und ich habe mich gedreht. Insgesamt ist unser Auto besser als in Hockenheim, aber wir sind immer noch nicht konstant genug. Daran müssen wir weiter arbeiten.“
Christijan Albers (Audi A4 DTM #21): „Wir haben hier nach der richtigen Abstimmung gesucht, was wegen der schwierigen Witterungsbedingungen bisher nicht ganz geklappt hat. Darunter hat auch das Qualifying gelitten. Jetzt müssen mir sehen, dass es im Rennen besser läuft.“
Katherine Legge (Audi A4 DTM #20): „Nach den Tests am Freitag hatten wir gehofft, dass die 2006er Audi A4 DTM dichter an den aktuelleren Autos dran sind. Aber schon das Freie Training am Morgen lief nicht so wie gewünscht und auch im Qualiying war das Auto nicht perfekt. Mein Ziel war es, mit meiner Zeit nahe bei meinem Teamkollegen Christijan Albers zu liegen. Das habe ich ganz gut geschafft: Drei Zehntel sind nicht die Welt.“
Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): „Ein Top-Qualifying. Die Plätze eins, zwei und drei für unsere Mannschaft sind ein absolutes Traumergebnis. Glückwunsch auch an Oliver Jarvis zu seinem vierten Rang. Ich gratuliere meiner Mannschaft an den Boxen zu einer erneut fehlerfreien Leistung. Um Mattias (Ekström) mache ich mir trotz seiner Platzierung wenig Sorgen – wer ihn kennt, der weiß, dass er ein echter Racer ist und morgen seine Chance suchen wird.“
Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix): „Das war ein sehr spannendes Qualifying mit einem super Ergebnis für Audi und auch für unser Team mit Oliver Jarvis auf Startplatz vier. Das ist das lachende Auge. Das weinende ist der Unfall von Alex Prémat. Jetzt werden wir versuchen, den einen Fahrer auf seinem Platz zu halten und den anderen nach vorne zu bringen.“
Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg): „Vier Audi vorn und das mit einem großen Zeitabstand zu Mercedes – das ist sensationell. Für unser Team hatte ich mir etwas mehr erhofft. Aber die Startplätze neun und elf sind eine Basis, auf der wir aufbauen können.“
Die Startaufstellung in Oschersleben
1. Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM) 1.21,146 Min.
2. Tom Kristensen (Audi A4 DTM) 1.21,278 Min.
3. Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM) 1.21,598 Min.
4. Oliver Jarvis (Best Buddies Audi A4 DTM) 1.21,714 Min.
5. Bruno Spengler (Mercedes) 1.21,718 Min.
6. Paul di Resta (Mercedes) 1.21,740 Min.
7. Jamie Green (Mercedes) 1.21,757 Min.
8. Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM) 1.21,772 Min.
9. Markus Winkelhock (Playboy Audi A4 DTM) 1.21,970 Min.
10. Bernd Schneider (Mercedes) 1.22,025 Min.
11. Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM) 1.22,255 Min.
12. Gary Paffett (Mercedes) 1.22,692 Min.
13. Ralf Schumacher (Mercedes) 1.23,166 Min.
14. Alexandre Prémat (Audi Bank/Shell Helix Audi A4 DTM) 1.21,996 Min.
15. Maro Engel (Mercedes) 1.22,666 Min.
16. Mathias Lauda (Mercedes) 1.22,913 Min.
17. Christijan Albers (Audi A4 DTM) 1.23,001 Min.
18. Susie Stoddart (Mercedes) 1.23,087 Min.
19. Katherine Legge (Audi A4 DTM) 1.23,300 Min.