• Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, zu Gast bei der zweiten Betriebsversammlung 2023 in Ingolstadt
  • „Die Modelloffensive stellt uns vor große Herausforderungen“, so die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Rita Beck in ihrem Bericht des Betriebsrats
  • Gerd Walker, Vorstand für Produktion und Logistik AUDI AG: „Eine nachhaltige Auslastung des Werks in Ingolstadt ist dank vorausschauender Planung gesichert“
Betriebsrat und Belegschaft fordern Klarheit für ihre Vier Ringe
v.l.n.r.: Gerd Walker (Vorstand für Produktion und Logistik AUDI AG), Oliver Blume (Vorstandsvorsitzender Volkswagen AG), Peter Mosch (Betriebsratsvorsitzender Audi Ingolstadt), Markus Duesmann (Vorstandsvorsitzender AUDI AG), Rita Beck (stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Audi Ingolstadt) und Jörg Schlagbauer (stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Audi Ingolstadt)

Bei der ersten Betriebsversammlung in diesem Jahr forderte der Audi Betriebsrat einen Personalgipfel mit der Unternehmensleitung, um über die Zukunft der Arbeit bei den Vier Ringen zu sprechen. Im Fokus der zweiten Betriebsversammlung stehen nun die Ergebnisse dieses Personalgipfels, welcher Ende Mai stattfand. Im Namen des gesamten Audi Betriebsrats verlieh die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Rita Beck vor den rund 4.200 anwesenden Audianer_innen in der Halle B sowie an den Außenstandorten den Ergebnissen aus dem Personalgipfel Nachdruck: Es gibt Antworten zur Personalsituation und es gibt Nicht-Antworten zur zukünftigen Produktion im Stammwerk. Klar ist, man kann nicht alle Probleme auf einmal lösen, aber der Betriebsrat werde nicht locker lassen und so wird es in der zweiten Jahreshälfte auch einen weiteren Personalgipfel geben. Denn: Die gesamte Belegschaft braucht Klarheit zur Zukunft ihrer Vier Ringe.

Zu Beginn begrüßte der Betriebsratsvorsitzende Peter Mosch alle Audianer_innen sowie Gäste recht herzlich: „Schön, dass ihr heute alle wieder bei der zweiten Betriebsversammlung in diesem Jahr dabei seid. Neben der passenden Bereifung für die sommerlichen Temperaturen in Form von aktuellen Ducati Motorrädern und Audi Modellen haben wir heute auch einen Gast aus Wolfsburg unter uns. Bitte begrüßt mit mir den Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG, Herrn Oliver Blume.“ Unter großem Beifall kündigte Mosch Herrn Blume an und betonte in diesem Zuge auch die Wichtigkeit der Zusammenarbeit der einzelnen Marken im Volkswagen-Konzern. Laut Mosch habe man die letzten Wochen gespannt nach Wolfsburg geblickt und auf eine Entscheidung des Konzernvorstands zur anstehenden Planungsrunde gewartet – leider bislang ohne Erfolg. Mosch nutzte deswegen im Rahmen der Betriebsversammlung die Chance und adressierte stellvertretend für die gesamte Belegschaft eine klare Botschaft an den Gast aus Wolfsburg: „Die Produktionskapazitäten des Audi Stammwerks in Ingolstadt müssen zukünftig wieder zu 100 Prozent ausgelastet werden und dafür brauchen wir ein zusätzliches Elektrofahrzeug ab 2026 hier am Standort. Genau deshalb fordern wir: Klarheit für unsere Zukunft und die unserer Vier Ringe.“

Beck: „Brauchen mehr Planungssicherheit bei der Werkbelegung“

Die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Rita Beck forderte in ihrem Bericht die Unternehmensleitung auf, verbindliche Auskünfte zur Entwicklung des Standorts Ingolstadt zu geben: „Wir brauchen mittelfristig und langfristig eine vernünftige Planung zum zukünftigen Produktportfolio und zur Werkbelegung. Die Ankündigungen der größten Modelloffensive in der Geschichte des Unternehmens stellt uns vor große Herausforderungen, die auch mit entsprechend ausreichendem qualifizierten Personal hinterlegt werden muss, damit sie umgesetzt werden können.“ Grundlage dafür sei Planungssicherheit. Der Audi Betriebsrat sei sich seiner Verantwortung bei der Standortentwicklung gegenüber den Beschäftigten, ihren Familien und der Region bewusst. Die digitale und nachhaltige Transformation aller Bereiche im Unternehmen sowie die Elektrifizierung des Modellangebots sei in vollem Gange. Die dadurch entstehenden neuen Tätigkeiten und Berufsfelder verlangen derzeit einen großen Einsatz. Weiterbildung, Technologieoffenheit und technische Flexibilität im Unternehmen seien dabei Grundvoraussetzungen. Nur so könne man die Arbeitsplätze der Zukunft am Standort Ingolstadt und den wirtschaftlichen Erfolg sichern.

Walker: „Werden für die größte Modelloffensive unserer Geschichte vorbereitet sein – in Ingolstadt und weltweit“

Im Bericht des Unternehmens informierte der Vorstand für Produktion und Logistik Gerd Walker über die umfassende Modernisierung der Standorte: „Derzeit arbeiten wir mit Hochdruck daran, unsere Werke fit für eine vollelektrische Zukunft zu machen – und im Rahmen der Strategie ‚360factory‘ nachhaltiger, attraktiver, flexibler und wirtschaftlicher aufzustellen.“ Dies geschehe vor dem Hintergrund der größten Modelloffensive in der Geschichte von Audi: „Bis 2025 bringen wir 20 neue Modelle auf den Markt – über zehn davon vollelektrisch. Für diese Anläufe werden wir an allen Standorten vorbereitet sein.“ Eine Schlüsselrolle bei der Transformation spielt laut Walker der Stammsitz des Unternehmens: „Ich freue mich, dass es in Ingolstadt ab Ende des Jahres mit der E-Mobilität richtig losgeht. Dann werden die ersten Modelle des Audi Q6 e-tron gefertigt.“ Eine nachhaltige Auslastung des Werks in Ingolstadt sei dank vorausschauender Planung schon heute gesichert. „In echter Pionierarbeit bereiten die Mitarbeitenden am Standort den Aufbau unserer hochmodernen Batteriemontage vor“, so Walker. Von großer Bedeutung sei außerdem das derzeitige Weiterbildungsprogramm, in dem rund 5.000 Mitarbeitende für den Anlauf des Audi Q6 e-tron qualifiziert werden.


Hintergrundinformation zur Betriebsversammlung
Insgesamt vier Mal im Jahr finden bei Audi Betriebsversammlungen statt, die damit fester Bestandteil der jährlichen Terminplanung sind. Die Betriebsversammlungen dienen der umfassenden Information der Beschäftigten über die Tätigkeit des Betriebsrats und geben der Belegschaft Aufschluss über die Situation des Unternehmens.