Audi schafft 500 neue Arbeitsplätze für die Elektromobilität am Standort Ingolstadt

Ingolstadt ist bereit für sein erstes vollelektrisches Modell: den Audi Q6 e-tron. Dafür sind neue Fertigkeiten gefragt. Über 8.300 Mitarbeitende aus Produktion, Technischer Entwicklung und Vertrieb haben sich deshalb weiterqualifiziert – und beschreiten mutig neue Wege in der Welt der Elektromobilität. Sieben Beispiele.

Maria Salbeck

Maria Salbeck wechselt in die Batteriemontage

Am Audi Stammsitz in Ingolstadt hat sich die 27-jährige Maria Salbeck für einen Wechsel in die Elektromobilität entschieden: Die ausgebildete Mechatronikerin für Automatisierungstechnik hat sich zur Expertin der neuen Batteriemontage weitergebildet. Zuvor war sie als Anlagenfahrerin in der Lackiererei sowie als Co-Trainerin im Audi Bildungszentrum tätig. „Dann wollte ich wieder in die Fertigung, zurück ans Produkt“, sagt Salbeck.

Nun verantwortet sie in der Batteriemontage verschiedenste Technologien und betreut einen Gesamtbandabschnitt. Einen Schritt, den sie nicht bereut: „Wer will, hat bei Audi die Möglichkeit, sehr vieles auszuprobieren und sich auch persönlich weiterzuentwickeln“, so Salbeck. „Dabei gilt es manchmal auch einen schwierigeren Weg zu gehen und sich zu trauen, ins kalte Wasser zu springen.“ Salbecks Erfolgsrezept: aufeinander zugehen und als Team offen und eng zusammenarbeiten. 

Attila Kovacs

Attila Kovacs plant Antriebe für die Premium Platform Electric

Attila Kovacs arbeitet seit 25 Jahren bei Audi. 2019 wechselte er innerhalb der Fertigungsplanung bei Audi Hungaria in Győr von den Verbrenner- zu den Elektroantrieben. Der Wechsel in die E-Mobilität war für Kovacs zunächst eine pragmatische Entscheidung: „Diese Technologie wird in Zukunft die führende Rolle übernehmen. Dazu möchte ich meinen Teil beitragen.“

Nach der Serienproduktion des Motors für den Audi e-tron plant er seit 2021 mit seinem Team die Antriebe für die Premium Platform Electric (PPE), auf der etwa die neue Audi Q6 e-tron Baureihe basiert. „Es macht mich stolz, an dieser wichtigen Technologie mitzuwirken“, sagt Kovacs, der seinen Wechsel innerhalb des Unternehmens nicht bereut. „Sich von Zeit zu Zeit neu zu erfinden, bringt einen frischen Kopf und neue Motivation.“

Stefanie Strittmatter

Stefanie Strittmatter als Pionierin in der Batteriefertigung

Stefanie Strittmatter hat 2020 als eine der ersten sechs Mitarbeitenden in der Batteriefertigung angefangen – und sich dafür neu erfunden. Nach 16 Jahren im Unternehmen mit verschiedenen Stationen entschloss sich die gelernte Elektronikerin für Automatisierungstechnik dazu, eine neue Herausforderung zu suchen – und qualifizierte sich für einen Job in der Batteriefertigung weiter. „Mitzuerleben, wie die Batteriefertigung aus dem Boden gestampft wurde, war faszinierend“, sagt Strittmatter heute.

Inzwischen hat sich Strittmatter spezialisiert – und ist in der Moduleigenfertigung von Audi tätig. Hier bauen die vier Ringe Module für Batterien fast vollständig autark zusammen, einzig die Zellen stammen von Lieferanten. Fasziniert sei sie vor allem von der Arbeit mit den Robotern und von ihrem Team. „Das gemeinsame Lernen und Wachsen hat uns zusammengeschweißt“, sagt Strittmatter. Dieser Spirit treibe sie immer wieder von Neuem an.

Katja Wagenpfeil

Katja Wagenpfeil brennt seit der ersten Stunde für Batteriesysteme

Katja Wagenpfeil kennt die E-Mobilität bei Audi aus dem sprichwörtlichen Effeff. „Der Audi e-tron ist quasi mein Baby“, erzählt die Audianerin. Ursprünglich als Beschafferin für Motorenbauteile zuständig, gehört sie schon 2013 zu dem Team, das eine Mehrlieferantenstrategie für Komponenten von Hochvoltbatteriesystemen aufbaute. „Ab diesem Zeitraum entwickelten sich viele Projekte in Richtung E-Mobilität“, erinnert sich Wagenpfeil, die später die Projektleitung der Hochvoltbatterie für den Audi e-tron übernahm. Danach verantwortete sie die Steuerung für Technik, Qualität und Kosten des Hochvolt-Batteriesystems der PPE. Zwei Jahre war Wagenpfeil außerdem in der Batteriezellentwicklung von Volkswagen tätig.

Heute ist die studierte Betriebswirtin als Teamleiterin für den Bereich Getriebe für alle reinen Elektrofahrzeuge zuständig. „Das Interesse und die Motivation der Mitarbeitenden, in die E-Mobilität zu wechseln, wachsen stetig. Perspektiv- und Bereichswechsel sind bei Audi jederzeit möglich – und gewünscht.“

Markus Kammerbauer

Markus Kammerbauer entwickelt Prozesse im Umgang mit Hochvolt

Es sind Pioniergeist und Teamspirit, die Markus Kammerbauer an seiner Arbeit bei Audi so faszinieren. „Wir sind eine kleine Truppe, jeder kann sich auf den anderen verlassen. Und wir haben die Chance, mit unserer Arbeit die Zukunft zu gestalten“, sagt der 28-Jährige. Kammerbauer arbeitet in Ingolstadt als verantwortliche Elektrofachkraft in der Abteilung „Fertigungsplanung Hochvolt-Systemfertigung“ – und plant die Prozesse im Umgang mit Hochvolt. „Ich kümmere mich um die Betriebsmittel, die Anlagentechnik oder die Fertigungsprozesse. Es muss gewährleistet sein, dass alle Mitarbeitenden bei der Arbeit mit hohen Strömen und Spannungen bestmöglich geschützt sind.“

Seine Innovationen werden zur Blaupause für andere Werke. „In China wird gerade eine vergleichbare Fertigung aufgebaut, da kommen unsere Ergebnisse auch zum Tragen.“ Am neuen Audi Q6 e-tron mitzuarbeiten, macht ihn stolz. „Das ist der Beginn einer neuen Ära. Wir spüren alle einen gewissen Heißhunger, jetzt loszulegen.“

Sebastian Frei

Sebastian Frei leitet die Hochvoltbatterieplanung bei Audi

Pioniergeist und das Beste aus allen Welten: Für die Hochvoltbatterieplanung in Ingolstadt hat Sebastian Frei ein rund 60-köpfiges Team geformt, das sich größtenteils intern zusammengefunden und weiterqualifiziert hat. „Viele mussten ins kalte Wasser springen – auch wir selbst. Wir mussten für unsere Mitarbeitenden ein neues, individuelles Qualifizierungsprogramm aufsetzen – und lernen immer noch dazu“, sagt Frei.

Gemeinsam mit seinem Team kümmert er sich mit Herzblut um das Herzstück des Audi Q6 e-tron: die Batterie. Schon bald folgen die nächsten Projekte: So sind die neuen Erkenntnisse etwa beim Aufbau von Batteriefertigungen an weiteren Standorten gefragt. Der Wissensaustausch läuft konzernweit und in beide Richtungen. „Wir investieren hier in die Zukunft“, sagt Frei, aus dessen Sicht die Batterieplanung „zu den attraktivsten Jobs bei Audi“ gehört