20 Jahre Audi RS 6: „Mehr als meinen RS 6 brauche ich nicht!“

Audi feiert dieses Jahr den 20. Geburtstag des RS 6 Avant. Hotelier Andreas Fehlberger aus Erding bei München sitzt seit ebenfalls 20 Jahren hinter dem Steuer von RS-Modellen. Im Interview erzählt er, was ihn im sprichwörtlichen Sinn bewegt und warum er neben seinem 600-PS-Kombi kein weiteres Auto in der Garage braucht.

Herr Fehlberger, Sie sind gerade 40 und fahren seit 20 Jahren RS-Modelle, aktuell einen RS 6 Avant. Warum die Markentreue?

Andreas Fehlberger: Das ging los mit einem Erlebnis während meiner Ausbildung. Ich durfte den RS 4 meines Chefs bewegen – da war es um mich geschehen. Ich mochte Kombis einfach schon immer und mit dem RS 6 habe ich den Wagen für jede Lebenslage. Ich nutze das Auto oft auch zum Einkaufen beim Großmarkt – Platz genug ist ja vorhanden. Außerdem wollte ich immer etwas Spezielles haben, nie ein Auto und auch keine Farbe von der Stange. Mein erster RS war im Jahr 2002 ein RS 4 der Generation B5 in Daytonagrau Perleffekt. Dann hatte ich zwei RS 5, einen in Suzukagrau Metallic und einen in Ipanemabraun Metallic. Letztlich bin ich dann beim RS 6 gelandet, einem C7 in Austingelb Metallic. Jetzt fahre ich einen RS 6 der aktuellen Generation C8 in Beere Perleffekt.

Sie sind offensichtlich ein Freund der Individuallackierung. Davon abgesehen, wie stehen Sie zur aktuellen Designsprache des RS 6 Avant?

Fehlberger: Das ist genau der richtige Weg. Wenn es nach mir ginge, dürfte der RS 6 sogar einen noch schärferen Auftritt haben. Der C7 war ja etwas braver, von außen betrachtet, und der C8 mit seinen noch dickeren Backen, dem Carbonpaket und der 22-Zoll-Bereifung, die ich Winter wie Sommer fahre, ist genau mein Auto. Kleine Räder sind für mich ein K.-o.-Kriterium (lacht).

Über die Jahre ist Leistung in fast allen Segmenten stetig gestiegen, Ihr RS 6 Avant bringt es auf 600 PS. Ist das zeitgemäß?

Fehlberger: Hier könnten wir eine Grundsatzdiskussion starten, ganz sicher. Ich schätze die Leistung, wenn ich sie brauche, fahre aber natürlich nicht immer auf der letzten Rille, den Großteil der Zeit eher komfortabel. Sprit ist aktuell auch ein großes Thema, gerade wenn der Liter mehr als zwei Euro kostet. Ich komme im Schnitt mit elf, zwölf Litern 100 Kilometer weit. Unter zehn schaffe ich hin und wieder auch, wenn ich im efficiency-Modus unterwegs bin.

Gibt es gelegentlich Ausflüge auf die Rennstrecke?

Fehlberger: Nein, aus eigenen Stücken forciere ich das nicht. Ich war jüngst in Italien, da fahre ich gerne mal die Pässe hoch und runter. Im Grunde aber bin ich Genussfahrer. Mir ist wichtig, dass ich ein Auto mit dieser Leistung zu beherrschen weiß. Deshalb nehme ich an Trainings auf der Rennstrecke teil, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

Blicken wir ein paar Jahre in die Zukunft. Würden Sie einen teilelektrischen RS 6 Avant fahren?

Fehlberger: Ich sag es mal so: Dagegen bin ich nicht, aber Optik und Erlebnis müssen stimmen, auf einem Niveau mit meinem RS 6 sein. Rein elektrisch sehe ich mich auf der Straße noch nicht.

Zurück zu Ihrem RS 6 Avant. Ist das Ihr einziges Auto? 

Fehlberger: Ja, denn mehr als den RS 6 brauche ich nicht, auch samstags und sonntags steige ich ausschließlich in meinen RS. Wie ich eben erwähnt habe, ist der Wagen für mich der beste Allrounder, sozusagen die eierlegende Wollmilchsau. Power ohne Ende, Platz für die ganze Familie und ein überragender Auftritt. Der quattro-Allradantrieb war auch ein wichtiges Kriterium für mich, hätte der Wagen Hinterradantrieb, hätte ich was anderes gekauft. Die RS-Keramikbremsanlage ist für mich ein absolutes Must-Have und das Laserlicht und die Heckleuchten faszinieren mich immer wieder aufs Neue, gerade das Lichtspiel beim Auf- und Zuschließen. Ich bin aber auch ein großer Freund der Sound-Anlage von Bang und Olufsen.

Wie reagiert Ihr Umfeld auf den RS 6 Avant?

Fehlberger: Im vergangenen Jahr ist mir in München jemand auf dem Fahrrad hinterhergeeilt und hat mich an der roten Ampel gefragt, ob er ein paar Bilder schießen dürfe. Es liegt wahrscheinlich an der Farbe, den riesigen Rädern oder dem insgesamt stattlichen Auftritt. Es liegt vielleicht aber auch daran, dass der Wagen in der Kombi-Nation Deutschland per se einfach gut ankommt.

Gibt es etwas, dass Sie an Ihrem RS 6 Avant vermissen und eventuell vom Nachfolger erwarten?

Fehlberger: Die Massagesitze hätte ich mir noch gönnen sollen und vielleicht etwas mehr Sound (lacht). Freuen würde mich tatsächlich, wenn der nächste RS 6 das Thema Licht mit OLEDs noch mehr in den Fokus rückt.

Kurzbiografie

Andreas Fehlberger (40), geboren in München und aufgewachsen in Erding, ist Hotelier. Nach seiner Ausbildung zum Hotelfachmann absolvierte er seinen Meister im Hotelgewerbe und Fachwirt im Gastgewerbe. Seine Hobbys sind Sport und schnelle Autos, wie der Audi RS 6.